Christoph Hein: »Das Narrenschiff«
Lesung & Gespräch
Ein Staat wird gegründet für alle Ewigkeit – und verschwindet nach vierzig Jahren nahezu spurlos. Sind die Menschen, die dort einmal lebten, dem Vergessen anheimgefallen? Ihre Träume nur ein kurzer Hauch im Wind der Zeitläufte?
In seinem fulminanten Gesellschaftsroman lässt Christoph Hein Frauen und Männer aufeinandertreffen, denen bei der Gründung der DDR unterschiedlichste Rollen zuteilwerden. Überzeugte Kommunisten, ehemals begeisterte Nazis, in Intrigen verstrickte Funktionäre, ihre Bürgerlichkeit in den Realsozialismus hinüberrettende Intellektuelle, Schuhverkäufer, Kellner, Fabrikarbeiter, Hausmeister und selbst ein hoher Stasi-Mann: Sie alle erkennen mehr und mehr ihre Zugehörigkeit zu einer unfreiwilligen Mannschaft an Bord eines Gemeinwesens, das sie zunehmend als Narrenschiff wahrnehmen und dessen Kurs auf immer bedrohlichere Klippen ausgerichtet ist.
Christoph Hein, am 8. April 1944 in Heinzendorf/Schlesien geboren, wuchs bei Leipzig auf. Von 1974 bis 1979 arbeitete er als Hausautor an der Volksbühne Berlin. Der Durchbruch gelang ihm 1982/83 mit seiner Novelle Der fremde Freund / Drachenblut. Hein wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Uwe-Johnson-Preis und Stefan-Heym-Preis. Seine Romane sind Spiegel-Bestseller.
Vvk.: 17 €/12 € erm. für Mitglieder im Literaturhaus Verein/5 € erm.* zzgl. Gebühr bei mvticket/im Pressezentrum| Tageskasse: 20 €/15 € erm.*
*Ermäßigung für Schüler:innen, Warnowpassinhaber:innen & Mitglieder des Literaturhaus Verein, Schwerbeschädigte
Studierende mit Kulturticket des AStA frei (Anmeldung unter reservierung@literaturhaus-rostock.de)
Ort: Kulturhafen Rostock (Zelt des Circus Fantasia), Warnowufer 55, 18057 Rostock
Eine Kooperationsveranstaltung des Literaturhauses Rostock mit der Dokumentations- und Gedenkstätte Rostock/Landeszentrale für politische Bildung, dem Kulturhafen Rostock, dem Circus Fantasia, dem M.A.U. Club Rostock & der Compagnie de Comédie - BÜHNE 602.
Das Literaturhaus Rostock wird gefördert durch die Hanse- und Universitätsstadt Rostock und das Ministerium für Wissenschaft, Kultur und Bundes- und Europaangelegenheiten.