26.02.2020 | 20:00

Verleihung des Preises der Uwe Johnson - Gesellschaft

Laudatio: Hans-Eckardt Wenzel


(c) Friederike Lüdde

Die Uwe Johnson-Gesellschaft wird zehn Jahre alt. Sie begeht das Jubiläum, indem sie zurückblickt und voraus, und indem sie Steffen Mensching den ersten Literaturpreis der Uwe Johnson-Gesellschaft verleiht. Jubiläumsfeier und Preisverleihung finden am Mittwoch, 26.02.2020, um 20.00 Uhr im Literaturhaus Rostock (im Peter-Weiss-Haus | Doberaner Str. 21 | 18057 Rostock) statt.

Am 26. Februar 2010 wurde die Uwe Johnson-Gesellschaft mit 23 Mitgliedern gegründet. Seitdem hat sich Rostock zum weltweiten Zentrum der Uwe Johnson-Forschung entwickelt. Ein Jahr lang haben die Bürger der Stadt den Roman Jahrestage eingelesen, ein Jahr lang hat LOHRO täglich gesendet. Danach war Johnson eingemeindet. An der Universität gibt es eine Uwe Johnson-Professur und eine Forschungsstelle, das Uwe Johnson-Archiv kam nach Rostock, eine mehr als 40-bändige Uwe Johnson-Werkausgabe entsteht in einer Arbeitsstelle der Berliner Akademie. In den Schulen des Landes kommt das Johnson-Lesebuch zum Einsatz, das Johnson-Jahrbuch entsteht in Rostock, internationale Tagungen und Doktorandenworkshops wechseln einander ab, die Gesellschaft vergibt Schulpreise und Stipendien. Wenn in New York, Tokio oder St. Petersburg über Johnson gesprochen wird, ist die Gesellschaft beteiligt, wird Rostock erwähnt. Mittlerweile hat die Gesellschaft über 200 Mitglieder auf der ganzen Welt. Sie ist Kulturbotschafterin der Hanse- und Universitätsstadt.

Anlässlich ihres zehnjährigen Bestehens verleiht die Uwe Johnson-Gesellschaft ihren ersten Literaturpreis. Er wird vergeben für ein Buch, dessen Anspruch und Sprache ebenso konsequent und vermessen sind wie Johnsons Romane, und nicht weniger gesellschaftlich relevant. Der Preis wird an Steffen Mensching für seinen 2018 erschienenen Roman Schermanns Augen verliehen. Er ist mit 10.000 € dotiert. Die Laudatio hält Hans-Eckardt Wenzel.

Steffen Mensching ist Autor, Schauspieler, Intendant, Regisseur. Hans-Eckardt Wenzel ist Liedermacher, Komponist, Regisseur und Autor. Jeder von ihnen ist viele. Mensching schreibt, Wenzel singt. Zusammen waren sie Wenzel und Mensching, die Clowns, die die DDR verabschiedet haben. Seitdem sind sie nicht müde geworden, das neue Land zu begrüßen: Was dazu gesagt wird, sagen sie.

Steffen Mensching wurde 1958 in Ost-Berlin geboren und ist Kulturwissenschaftler, Schriftsteller, Schauspieler und Regisseur. Bekannt wurde er vor allem durch die Zusammenarbeit mit Hans-Eckardt Wenzel. Ihre Clownsprogramme (u. a. »Letztes aus der DaDaeR« 1983 bis 1989) begleiteten die Wende in Ostdeutschland. Seit der Spielzeit 2008/2009 ist er Intendant am Theater Rudolstadt. 2018 erschien sein Roman »Schermanns Augen« im Wallstein Verlag, für den er mit dem Erich-Fried-Preis 2019 ausgezeichnet wurde.

Hans-Eckardt Wenzel wurde 1955 in Kropstädt bei Wittenberg geboren und ist ein Liedermacher, autodidaktischer Multiinstrumentalist, Autor, Regisseur und Komponist. Er lebt und arbeitet in Berlin und in seinem Rückzugshaus in Kamp in Vorpommern.

Eintritt frei

Um Reservierungen wird gebeten unter reservierung@literaturhaus-rostock.de