LiteraTour NORD 2018/2019

Vorgestellt: Die Kandidaten im Überblick

Zwischen Oktober 2018 und Februar 2019 reisen die Autorinnen und Autoren durch Bremen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Das Publikum darf bei der Entscheidung über den mit 15.000 Euro dotierten Preis der LiteraTour Nord mitwirken!

Der Vorverkauf startet in der kommenden Woche, Karten sind in der anderen buchhandlung erhältlich.
Einzeltickets: 9,- €/7,- €  erm.
Ticket für die gesamte LiteratourNord: 45,- €/35,- € erm. (6 Lesungen zum Preis von 5!)

Wer alle Lesungen besucht, darf am Ende mit abstimmen über die oder den Gewinner/in!

Hier stellen wir die AutorInnen der LiteraTour Nord und ihre Bücher in der Reihenfolge ihrer Lesungen kurz vor:

Inger-Maria Mahlke

Lesung in Rostock: Dienstag, 23. Oktober, 20:00 Uhr
Literaturhaus Rostock (Doberaner Straße 21)

Inger-Maria Mahlke, geb. 1977 in Hamburg, aufgewachsen in Lübeck und auf Teneriffa, studierte Jura und arbeitete am Lehrstuhl für Kriminologie der FU Berlin. 2009 gewann sie den Berliner Open Mike. Für ihre Romane "Silberfischchen", "Rechnung offen“ und „Wie ihr wollt“ wurde sie mehrfach ausgezeichnet. Sie lebt in Berlin.

»Archipel«

Rosa kehrt zurück nach Teneriffa, wo ihr Großvater Julio im Altenheim von La Laguna noch mit über neunzig Jahren als Pförtner arbeitet. Julio war Kurier im Bürgerkrieg, war Gefangener der Faschisten, floh und kam wieder – einer, der Privilegien nur als die der anderen kennt. Immer wieder erzählen Inger-Maria Mahlkes Romane von den Rändern der Gesellschaft. Mit „Archipel“ legt sie einen europäischen Roman von der Peripherie des Kontinents vor und führt uns so unsentimental wie deutungsstark durch ein Jahrhundert voller Umbrüche und Verwerfungen.

Thomas Klupp

Lesung in Rostock: Dienstag, 13. November,
20:00 Uhr
andere buchhandlung (Wismarsche Straße 6/7)

Thomas Klupp, geb. 1977 in Erlangen, studierte Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus in Hildesheim, wo er auch promovierte und seit 2007 als Dozent lehrt. Für sein Romandebüt „Paradiso“ (2009) erhielt er den Nicolas-Born-Förderpreis und Rauriser Literaturpreis. Klupp lebt in Hildesheim und Berlin.

»Wie ich fälschte, log und Gutes tat«

Die Wirtschaft in der Vorzeigekleinstadt Weiden brummt, von den Lady-Lions gibt es Charity-Barbecues für Flüchtlinge und die Tennisjugend gewinnt das Landesfinale. Mittendrin in dieser schönen Welt versuchen Benedikt, Vince und Prechtl, ihre Schulleistungen vor den erfolgsgierigen Eltern zu verbergen, und feiern exzessive Nächte im „Butterhof“, während die Lady-Lions ausgerechnet Unterweltkönig und „Butterhof“-Betreiber Crystal-Mäx beim Bau von Flüchtlingswohnungen unterstützen. Anarchisch, temporeich und mit bitterbösem Humor entlarvt Thomas Klupp Lügen und Abgründe inmitten der Provinz.

Joachim Zelter

Lesung in Rostock: Dienstag, 04. Dezember,
20:00 Uhr
andere buchhandlung (Wismarsche Straße 6/7)

Joachim Zelter, geb. 1962 in Freiburg, studierte und lehrte englische Literatur in Tübingen und Yale. Seit 1997 ist er als freier Autor von Romanen, Hörspielen und Theaterstücken tätig. Seine Texte, häufig Gesellschaftssatiren, wurden mehrfach ausgezeichnet. „Der Ministerpräsident“ war nominiert für den Deutschen Buchpreis 2010. Zelter lebt in Tübingen.

»Im Feld: Roman einer Obsession«

»Im Feld« erzählt von der Parforce-Tour des Radvereins zu Christi Himmelfahrt und von der Sogwirkung eines rastlosen Pelotons: dem Zusammenwirken von Fahrrad, Mensch und sozialer Gruppe. In diesem Roman einer Besessenheit geht es nicht nur um Höhenmeter und wachsende Distanzen. Am Ende erweist sich Zelters Roman als gesellschaftspolitische Parabel von eminenter Wucht und handelt von uns allen: von Anpassung und Bereitwilligkeit, von Leistungsdruck und subtiler Tempoverschärfung, von der Unfähigkeit, auch nur eine Pedalumdrehung auszulassen.

Saskia Hennig von Lange

Lesung in Rostock: Dienstag, 08. Januar,
20:00 Uhr
andere buchhandlung (Wismarsche Straße 6/7)

Saskia Hennig von Lange, geb. 1976, studierte Angewandte Theaterwissenschaften und Kunstgeschichte und arbeitet derzeit an einer Dissertation zur spätmittelalterlichen Kunst. Die in Frankfurt lebende Autorin veröffentlichte bislang drei Bücher und wurde u.a. mit dem Rauriser Literaturpreis 2014 und Clemens-Brentano-Förderpreis 2015 ausgezeichnet.

»Hier beginnt der Wald«

Ein namenloser Lasterfahrer flieht fahrend: vor sich selbst und seinen Kindheitserinnerungen, vor seiner Frau und ihrem gemeinsamen, ungeborenen Kind. Er flieht in eine Einsamkeit, der er nicht gewachsen ist, verkriecht sich nach einem Unfall im Wald – und begegnet einem rätselhaften Jungen. Auch in ihrem dritten Buch zeigt sich Saskia Hennig von Lange als Meisterin der Innenperspektive und macht eindringlich und literarisch gekonnt die zunehmende Verstörtheit ihres Helden im Abseits nachvollziehbar.

Nino Haratischwili

Lesung in Rostock: Dienstag, 22. Januar,
20:00 Uhr
Literaturhaus Rostock (Doberaner Straße 21)

Nino Haratischwili, geb. 1983 in Tbilissi/ Georgien, studierte Fimregie und Theaterregie und lebt heute als Autorin und Regisseurin in Hamburg. Als Theater- ebenso wie als Romanautorin wurde sie vielfach preisgekrönt, zuletzt mit dem Bertolt-Brecht-Preis 2018 für „Das achte Leben (Für Brilka)“ (2014).

»Die Katze und der General«

Alexander Orlow, ein russischer Oligarch, von allen „der General“ genannt, hat ein neues Leben in Berlin begonnen. Doch die Erinnerungen an seinen Einsatz im Ersten Tschetschenienkrieg und an die dunkelste aller Nächte mit der Tschetschenin Nura lassen ihn nicht los. In ihrem packenden, psychologisch tiefenscharfen Roman über Schuld und Sühne, den Krieg in den Ländern und in den Köpfen und die Sehnsucht nach Erlösung spürt die Autorin den Abgründen zwischen den Trümmern des zerfallenden Sowjetreichs nach und lässt die Schicksale ihrer Figuren mit der Wucht einer klassischen Tragödie aufeinanderprallen.

Steven Uhly

Lesung in Rostock: Dienstag, 05. Februar,
20:00 Uhr
Literaturhaus Rostock (Doberaner Straße 21)

Steven Uhly, geb. 1964 in Köln, studierte Literatur, promovierte und lehrte in Brasilien und Deutschland. Er übersetzt Lyrik und Prosa u.a. aus dem Spanischen und Portugiesischen. Für seinen Roman „Adams Fuge“ erhielt er den Tukan-Preis 2011, „Glückskind“ (2012) wurde von Michael Verhoeven verfilmt. 2015 erschien der Gedichtband „Tagebuch“. Uhly lebt in München.

»Den blinden Göttern«

Ein Unbekannter spielt dem Buchhändler Friedrich Keller ein Manuskript mit Sonetten zu, worin dieser ein Meisterwerk erkennt. Geraume Zeit später sieht Keller den Mann auf der Straße wieder und folgt ihm in eine Kneipe, wo er das Gespräch mit dem Genie sucht. Doch als der Dichter eines Tages bei ihm zuhause aufkreuzt, gerät seine Welt aus den Fugen. Steven Uhlys Roman, der die Gedichte tatsächlich enthält, lässt in einem klugen Spiel zwischen Dichtung und Wahrheit offen, ob hier eine wahre Geschichte oder eine Persiflage vorliegt.