Programmarchiv Literaturhaus Rostock
03. Juni 2017 | 10:30 »Eine Rose für die Dichter«
Literarischer Gedenkspaziergang mit Dr. Antje Krause // Ort: Neuer Friedhof // Eintritt frei, Spenden willkommen[mehr]
Zum dritten Mal beteiligt sich das Literaturhaus gemeinsam mit der promovierten Historikerin Antje Krause an der bundesweiten Aktion »Eine Rose für die Dichter«. Wir erinnern bei einem Spaziergang über den Neuen Friedhof an Autorinnen und Autoren, deren Gräber sich in Rostock befinden.In diesem Jahr gedenken wir zweier Autoren, deren Schaffen durch ihre Erfahrungen im Ersten bzw. Zweiten Weltkrieg geprägt wurde: Theodor Jakobs (1896-1947) und Johann Wesolek (1907-1968).
Theodor Jakobs zog 1916/18 in den Krieg; seine traumatischen Erlebnisse schlugen sich in Romanen wie »Die letzte Schlacht« (1931) nieder. Johann Wesolek, dessen Eltern im Widerstand gegen das NS-Regime engagiert waren (sie standen der »Roten Kapelle« nahe und wurden in Plötzensee hingerichtet), verarbeitete diese Erfahrungen und die seiner eigenen Zeit im Zuchthaus und im Widerstand in mehreren Büchern.
Mit einem ausführlichen biographischen Steckbrief, Leseproben und je einer Rose würdigen wir diese beiden Schriftstellerpersönlichkeiten und ihre Werke. Alle interessierten Besucherinnen und Besucher sind herzlich eingeladen (und dürfen auch gern selbst eine Rose mitbringen).
Ort: Neuer Friedhof (Treffpunkt am Eingang), Satower Str. 16, 18059 Rostock
01. Juni 2017 | 20:15 Volker Braun: »Handbibliothek der Unbehausten«
Der große Lyriker, Essayist und Erzähler stellt seinen neuen Gedichtband in Lesung & Gespräch vor - Moderation: Dr. Wolfgang Gabler[mehr]
Das Unbehaustsein des Menschen ist eines der großen Themen von Volker Braun. So heißt es in seinem Gedicht »Das Eigentum« aus dem Jahr 1990: »Da bin ich noch: mein Land geht in den Westen. / KRIEG DEN HÜTTEN FRIEDE DEN PALÄSTEN.« Mit diesem meistzitierten Text nach dem Mauerfall brachte der Dichter das Grundgefühl vieler Ostdeutscher auf den Punkt.In Brauns Lyrik und Prosa vereinen sich die hellsichtige Zeitdiagnose und der Blick auf grundlegende Fragen menschlicher Existenz. Das gilt nicht nur für die Zeit vor dem Mauerfall, als er – überwacht von der Stasi – in der DDR zugleich »Außenseiter und Aushängeschild« war (so Peter Hamm in DIE ZEIT). Es gilt auch für die Zeit danach, in der Volker Braun (wie viele andere) die Hoffnung auf ein anderes Neues begraben musste. Umso stärker richtet sich in der »Handbibliothek der Unbehausten«, einer Sammlung von Gedichten aus den vergangenen zehn Jahren, die Aufmerksamkeit des Dichters auf die Verhältnisse im vereinten Deutschland. Doch in dieser philosophisch-ästhetischen Bilanz auf höchstem Niveau findet auch das eigene Älterwerden seinen Platz. Volker Braun, geboren 1939 in Dresden, lebt in Berlin. Anfang der sechziger Jahre wurde er als Lyriker bekannt, machte sich aber bald auch als Dramatiker, Prosaautor und Essayist einen Namen. Er erhielt zahlreiche bedeutende Literaturpreise, darunter 1998 den Hans-Erich-Nossak-Preis und 2000 den Georg-Büchner-Preis. Zuletzt erschienen bei Suhrkamp die Erzählungen »Die hellen Haufen« (2011, über einen Hungerstreik in einem von Schließung bedrohten Bergwerk), das die Jahre 1990 bis 2008 umfassende Arbeitsbuch »Werktage 2« (2014) und die »Handbibliothek der Unbehausten« (2016).
Eine gemeinsame Veranstaltung des Literaturhauses Rostock und der Universitätsbuchhandlung Hugendubel. Ort: Universitätsbuchhandlung Hugendubel, Kröpeliner Str. 41, 18055 Rostock
Eintritt: 9,- € / 6,- € ermäßigt
Vvk. bei Hugendubel