Programmarchiv Literaturhaus Rostock

31. März 2022 | 19:30 Literaturland M-V: Slata Roschal: »153 Formen des Nichtseins« & Bertram Reinecke: »Geschlossene Vorgänge«

Lesung & Gespräch | Moderation: Tobias Reußwig[mehr]

Slata Roschal & Bertram Reinecke stellen ihre Prosa-Debüts vor. "153 Formen des Nichtseins" von Slata Roschal
Ein Romandebüt über Identität, Migration, Außenseitertum, Weiblichkeit und die Frage nach dem Sein. Ksenia ist Russin, sie ist Deutsche, sie ist Jüdin, sie ist unter Zeugen Jehovas aufgewachsen, sie ist eine junge Frau, Mutter, Schriftstellerin und Wissenschaftlerin – das alles ist sie und gleichzeitig ist sie nichts davon. Bei der Erforschung des eigenen Identitätspluralismus sammelt sie Ebay-Anzeigen, die das Wort »russisch« enthalten, notiert Gespräche von Arbeitskolleg:innen, korrigiert Stellenaushänge, beobachtet russische Mütter in der Stadt und israelische Verwandte auf Facebook, besucht arabische Läden, diskutiert mit einem Logopäden, dolmetscht in einer Psychotherapie für Flüchtlinge, erinnert sich immer wieder an einen traumatischen kindlichen Zustand von Orientierungslosigkeit und Fremdbestimmung, betastet misstrauisch ihren Körper und fragt sich nach einer Definition und dem Wert des eigenen Daseins. Slata Roschal, geboren 1992 in Sankt Petersburg, wuchs in Schwerin auf, studierte in Greifswald und promovierte an der LMU München zu Dostojewski. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u.a. Literaturpreis Mecklenburg-Vorpommern und Arbeitsstipendium des Freistaates Bayern. 2019 erschien der Lyrikband "Wir verzichten auf das gelobte Land" (Reinecke & Voß Leipzig), 2021 "Wir tauschen Ansichten und Ängste wie weiche warme Tiere aus" (hochroth München). Ende Februar 2022 erschien der Roman "153 Formen des Nichtseins" (homunculus Erlangen). "Geschlossene Vorgänge" von Bertram Reinecke Über einige biographische Artefakte etc. So divers die Formen von Bertram Reineckes Prosastücke sind - Rede, Brief, Recherchebericht, Nachwort -, eines verbindet sie alle: Ihre Verfasser versuchen auf dem schwankenden Boden der Wirklichkeit vermeintlich sicheren Grund in den Volten ihrer Rhetorik zu finden. Statt simpler Und-dann-und-dann-Folgen, die abrollen wie auf Panzerketten, zeigen sich Weltbilder, die so unter Spannung stehen, dass sie ihre Protagonisten zu Gegenentwürfen zwingen. Wie sehr sie sich auch an ein Gegenüber richtet: ihre Rede gerät zu intimer Selbsterzählung, die immer in Gefahr steht, sich durch die eigenen Setzungen selbst zu untergraben. Jede Begründung wird zum Abgrund. Bertram Reinecke, 1974 in Güstrow geboren, studierte in Greifswald Germanistik, Philosophie und Psychologie. Er ist Absolvent des Deutschen Literaturinstituts (DLL) wo er später mehrmals Gastprofessuren inne hatte. Er lebt als freier Autor und Verleger in Leipzig. Bisher erschienen von ihm 6 Lyrikbände, der Essayband „Gruppendynamik“ und ein Kantatenlibretto (für eine Komposition von Johannes X Schachtner). Daneben entstanden Hörkunstprojekte, Vorlagen für Werke der zeitgenössischen Musik sowie essayistische Arbeiten zur Sprach-, Literatur- und Kunstkritik. „Geschlossene Vorgänge“ (Engeler Verlag) ist sein Prosadebüt.  Ort: Literaturhaus Rostock (im Peter-Weiss-Haus), Doberaner Str. 21, 18057 Rostock Zusätzlich im Live-Stream & in der Mediathek auf: www.twitch.tv/lithausrostock Eintritt: 7 Euro/ 5 Euro erm. plus Gebühr (Vvk. bei mvticket.de und im Pressezentrum Rostock) / AK: 9 Euro/ 6 Euro erm. / Für Studierende gilt das Kulturticket. Anmeldung über reservierung@literaturhaus-rostock.de.

30. März 2022 | 16:30 Zoom-Vorlesestunde: Katrin Möller-Funck liest aus „Die Kackwurstfabrik“ von Marja Baseler

Digitale Vorlesestunde für Kinder und Familien | für Kinder ab 7 Jahren[mehr]

Unser Körper ist eine faszinierende Kackwurstfabrik auf zwei Beinen. Zusammen mit den Kindern Pim und Polly machen wir einen Rundgang durch diese Fabrik – vom Kontrollraum ganz oben über das Säurebad des Magens und die achterbahnartige Fahrt durch den Darm bis hinunter zu den Pförtnern des Enddarms. Wegen Überlastung und Verstopfung steht die Kackwurstfabrik allerdings kurz vor dem Aus. Pim und Polly sind fest entschlossen, sie zu retten. Am Bild einer Fabrik mit all ihren Abteilungen und Maschinen wird hier mit vielen lustigen Wimmelbildern und Info-Kästen erklärt, was bei der Verdauung passiert. Vom Bissen im Mund bis zur Wurst im Klo – eine spannende Werkbesichtigung unseres Verdauungsapparats.  Zugangsvoraussetzungen: Die Veranstaltung findet per Zoom statt. Interessierte können sich noch anmelden bei Juliane Foth, kipro@literaturhaus-rostock.de. Sie erhalten dann den Zugangslink.  Veranstalter: Literaturhaus Rostock, Doberaner Straße 21, 18057 Rostock  Eintritt: frei

28. März 2022 | 16:00 +++ WIRD VERSCHOBEN! +++ Franziska Biermann: »Jacky Marrone jagt die Goldpfote« & »Herr Fuchs mag Bücher«

Interaktive Lesung und Gespräch (ab 7 Jahren)[mehr]

»Jacky Marrone jagt die Goldpfote« Schräg, witzig, liebenswert - hier kommt Jacky Marrone! Jacky Marrone ist ein pfiffiger Fuchs und Privatdetektiv mit einer außergewöhnlichen Spürnase für verzwickte Fälle. In seinem Büro am Rande der Stadt wartet er auf neue spannende Aufgaben. Gleich sein erster Fall wird rasant: Ein Huhn, das goldene Eier legen kann, ist verschwunden. Bei seinen Ermittlungen stößt Jacky Marrone nicht nur auf abgebrühte Superschurken, nein, er begegnet auch der experimentierfreudigen Alice, die mit ihrer sensationellen Schrumpfflüssigkeit eine wichtige Rolle bei der Lösung des Falls spielt. »Herr Fuchs mag Bücher« Der kleine Herr Fuchs, wie er leibt und lebt: Seit vielen Jahren ist der gierige Bücherfresser nicht aus Kinderzimmern, Buchhandlungen und Bibliotheken wegzudenken. Jetzt hat er ein neues Zuhause gefunden, wurde herausgeputzt und aufpoliert und startet in eine neue Serie. Vorhang auf für Herrn Fuchs, der aus Liebe zu Büchern zum Verbrecher werden muss, dann aber doch noch die Kurve kriegt und sich zum Starautor mausert. Franziska Biermann studierte an der Hamburger Fachhochschule für Gestaltung. Seit vielen Jahren schreibt und zeichnet sie mit großem Erfolg Kinderbücher. 2021 wurde sie mit dem Preis der Jungen Literaturhäuser ausgezeichnet. Sie lebt mit ihrer Familie in Hamburg. Ort: Literaturhaus Rostock (Peter-Weiss-Haus), Doberaner Str. 21, 18057 Rostock Eintritt: Erwachsene 6 € / Kinder ab 6 Jahren 3 € / Kinder unter 6 Jahren frei Anmeldung: kipro@literaturhaus-rostock.de Die Veranstaltungen finden statt im Rahmen der Veranstaltungsreihe anlässlich des „Preises der Jungen Literaturhäuser 2021“ und werden gefördert vom Netzwerk der Literaturhäuser sowie von Neustart Kultur.

24. März 2022 | 19:00 »Tove«

Filmschau & Gesprächsrunde u. a. mit Anke Michler-Janhunen (Übersetzerin der Biografie „Tove Jansson: Die Biografie“ (Urachhaus, 2014) von Tuula Karjalainen) | Moderation: Juliane Foth (Junges Literaturhaus Rostock)[mehr]

Als die junge Künstlerin Tove Jansson 1945 in Helsinki die Mumins erfindet, steckt sie gerade mitten in einer Sinnkrise: Sie führt eine offene Beziehung mit dem linken Politiker Atos und ist wild verliebt in die aufregende Theaterregisseurin Vivica. Toves Vater, ein renommierter Bildhauer, blickt verächtlich auf ihre Arbeit. Und auch sie selbst würde lieber mit moderner Kunst reüssieren. Doch ausgerechnet ihre nebenbei gezeichneten Geschichten von den Trollwesen mit den Knollnasen werden von einer Zeitung in Serie gedruckt – und machen Tove in kurzer Zeit reich und berühmt. Doch ist das schon die Freiheit, nach der sie sich immer gesehnt hat? In „Tove“ erzählt Regisseurin Zaida Bergroth vom aufregenden Leben der wohl bekanntesten Autorin und Zeichnerin Finnlands, deren bahnbrechendes Werk bereits Generationen von Kindern und Erwachsenen verzaubert hat. Berühmt geworden ist Tove Jansson (1914-2001) mit den „Mumin“-Büchern und -Comics, die weltweit in mehr als 40 Sprachen übersetzt wurden. Doch sie schrieb auch Romane für Erwachsene, war politische Illustratorin und Karikaturistin, malte und schuf Skulpturen. Eine komplexe Künstlerin und kreative Pionierin, die ein aufregendes Boheme-Leben zwischen Helsinki, Stockholm und Paris führte, überzeugte Pazifistin war und ganz selbstverständlich mit den Geschlechterrollen ihrer Zeit brach. Eintritt: 7,50 Euro / 6,00 Euro (erm.) / 5,00 Euro (U21) Veranstaltungsort: Lichtspieltheater „Wundervoll“ (LIWU), FRIEDA 23 (Friedrichstraße 23, 18057 Rostock) Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Lichtspieltheater „Wundervoll“ (LIWU) statt.

23. März 2022 | 19:30 Berit Glanz: »Automaton«

Lesung & Gespräch | Moderation: Emily Grunert[mehr]

Das Browser-Fenster zum Hof  Die junge Mutter Tiff schlägt sich mit schlecht bezahlten Online-Jobs für die Plattform Automa durch, da sie wegen einer Angststörung ihre Wohnung kaum verlassen kann. Ihre zermürbende Akkordarbeit wird als angebliche Überwachungsleistung einer KI teuer verkauft, weshalb sie zur Verschwiegenheit verpflichtet ist. Doch dann wird sie am Bildschirm Zeugin eines Verbrechens … Ein visionärer Gegenwartsroman, der zwischen der Klaustrophobie der eigenen vier Wände und den Hanffeldern Kaliforniens spielt und von neuen Ausbeutungsverhältnissen und den Chancen virtueller Solidarität erzählt. Berit Glanz, 1982 in der Nähe von Kiel geboren, hat Theaterwissenschaft und Skandinavistik in München, Stockholm und Reykjavík studiert. Ihr Debüt „Pixeltänzer“ (2019) war für den aspekte-Literatur-Preis nominiert und wurde mit dem Hebbel-Preis 2020 ausgezeichnet. Für ein Projekt zu KI erhielt sie die Bremer Netzresidenz 2020. Als Kulturjournalistin schreibt sie über Memes, digitale Literatur und andere Aspekte der Internetkultur. Auf Twitter findet man sie unter @beritmiriam. Außerdem ist sie Redaktionsmitglied des digitalen Feuilletons 54books. Seit dem Sommer 2021 lebt Berit Glanz mit ihrer Familie in Reykjavík. Ort: Literaturhaus Rostock (im Peter-Weiss-Haus), Doberaner Str. 21, 18057 Rostock Zusätzlich im Live-Stream und in der Mediathek auf: www.twitch.tv/lithausrostock Eintritt: 7 Euro/ 5 Euro erm. plus Gebühr (Vvk. bei mvticket.de und im Pressezentrum) / AK: 9 Euro/ 6 Euro erm. / Für Studierende gilt das Kulturticket. (Anmeldung via reservierung@literaturhaus-rostock.de)

23. März 2022 | 16:30 Zoom-Vorlesestunde: Christa Budde liest aus „Das Märchen von der Prinzessin, die unbedingt in einem Märchen vorkommen wollte“ von Susanne Straßer

Digitale Vorlesestunde für Kinder und Familien | für Kinder ab 4 Jahren[mehr]

Sie ist klein, sehr klein. Und sie ist unzufrieden, ziemlich riesig unzufrieden. Denn ihr Märchenbuch ist dick und schwer und schwer und dick und doch fehlt das Entscheidende: Denn nirgends und nirgendwo wird von ihr erzählt, der kleinen, sehr kleinen Prinzessin. Was zu ändern ist!!! Nur wie? Wie kommt man in so ein Märchenbuch? Wie wird man Teil eines Märchens?  Zugangsvoraussetzungen: Die Veranstaltung findet per Zoom statt. Interessierte können sich noch anmelden bei Juliane Foth, kipro@literaturhaus-rostock.de. Sie erhalten dann den Zugangslink.  Veranstalter: Literaturhaus Rostock, Doberaner Straße 21, 18057 Rostock Eintritt: frei

15. März 2022 | 19:30 Queerfeministische Festivalwoche: Bettina Wilpert: »Herumtreiberinnen«

Lesung & Gespräch | Moderation: Emily Grunert[mehr]

Manja ist 17 Jahre alt und lebt im Leipzig der 1980er Jahre. Ihre beste Freundin Maxie und sie schwänzen die Schule, brechen in Schrebergärten ein und treffen sich im Freibad oder auf dem Rummel mit Jungs, bis Manja im Zimmer des Vertragsarbeiters Manuel von der Volkspolizei erwischt wird und auf die Venerologische Station für Frauen mit Geschlechtskrankheiten kommt. Eingewoben in den Roman sind auch Erlebnisse von Lilo, die in den 1940er Jahren an diesem Ort festgehalten wurde, da sie mit ihrem Vater für den kommunistischen Widerstand gearbeitet hat, und der Sozialarbeiterin Robin, die in den 2010er Jahren in diesem Haus – nun eine Unterkunft für Geflüchtete – tätig ist. Der Roman »Herumtreiberinnen« erzählt die Geschichten von drei jungen Frauen aus verschiedenen Zeiten und stellt die Frage, welchen Einfluss diese Zeit und die jeweilige Staatsform auf ihre Leben hatten. Ein Haus in der Leipziger Lerchenstraße ist das verbindende Element der drei Erzählstränge. BETTINA WILPERT, geboren 1989 und aufgewachsen bei Altötting, studierte Kulturwissenschaft, Anglistik und Literarisches Schreiben in Potsdam, Berlin und Leipzig. 2018 erschien ihr Debütroman »nichts, was uns passiert« im Verbrecher Verlag, für den sie u.a. mit dem ZDF-»aspekte«-Literaturpreis für das beste literarische Debüt des Jahres, dem Förderpreis zum Lessing-Preis des Freistaates Sachsen und dem Kranichsteiner Jugendliteratur-Stipendium ausgezeichnet wurde. Bettina Wilpert wurde ein Stipendium der Villa Aurora Los Angeles zugesprochen. Sie lebt als freie Schriftstellerin und Mutter in Leipzig. Ort: Literaturhaus Rostock (im Peter-Weiss-Haus), Doberaner Str. 21, 18057 Rostock Eintritt: 7 Euro/ 5 Euro erm. plus Gebühr (Vvk. bei mvticket.de Rostock und im Pressezentrum) / AK: 9 Euro/ 6 Euro erm. / Für Studierende gilt das Kulturticket. Anmeldung über kultur@peterweisshaus.de . In Kooperation mit dem Peter-Weiss-Haus Verein im Rahmen der 2. Queerfeministischen Festivalwoche. Nähere Informationen zur Veranstaltungreihe finden Sie hier.