Programmarchiv Literaturhaus Rostock

29. September 2019 | 16:00 ARTE Filmvorführung: The Art of Museums: Munch Museum Oslo mit Karl Ove Knausgård

Dokumentation von Sylvie Kürsten, ARTE/ZDF/Gebrüder Beetz Filmproduktion 2018, 52 Min. / Moderation: Petra Schmidt-Dreyblatt[mehr]

Die ARTE-Reihe „The Art of Museums“ zeigt acht bedeutende Museen aus acht verschiedenen Ländern und ihre bedeutendsten Werke, deren Faszination von prominenten Kunstliebhabern wie Vivienne Westwood, Sasha Waltz, Wolfgang Joop und Karl Ove Knausgård erklärt werden.  Das Munch-Museum in Oslo ist einzig dem gleichnamigen Künstler gewidmet. Diese Folge erzählt von EdvardMunchs bewegenden Leben, von der Geschichte des Museums und seinem Neubau im Hafenviertel. Bestsellerautor Karl Ove Knausgård führt die Zuschauer zu den bekanntesten Werken in Munchs Atelier und in ein der Öffentlichkeit nicht zugängliches Depot in das das berühmte Werk „Der Schrei“ aufbewahrt wird. Völlig nackt – ohne Rahmen, ohne Glas – rührt ihn das Bild fast zu Tränen. Vor den Werken Munchs sinniert der Schriftsteller über die Angst des modernen Menschen, über Melancholie und Hoffnung und den Tod seines eigenen Vaters.  Edvard Munch, Wegbereiter des Expressionismus und Maler eines der berühmtesten Bilder der Welt, „Der Schrei“ vermachte seinen Nachlass der Stadt Oslo, die in den 60er Jahren in Zeiten mit wenig Geld ein bescheidenes Museum errichtete. Als bekanntester Künstler Norwegens wurden Munch und seine Werke bald zu einem wichtigen Teil der norwegischen Identität. Das Museum am Hafen beherbergt neben den Gemälden fast 8.000 Zeichnungen, 500 Druckplatten, Tagebücher und Briefe. Mit dem Geld aus der Ölförderung versucht das Land sich auf der Weltbühne neu zu positionieren. Teil dieser Selbsterfindung ist das riesige Kulturzentrum im Osloer Hafen, mit Opernhaus, Bibliothek – und bald mit einem Neubau für den „Nationalheiligen" Edvard Munch. Im Film führt der Bestsellerautor Karl Ove Knausgård durch das Museum mit Munchs Werken sowie nach Ekely, wo Munch die letzten 28 Jahre seines Lebens verbracht hat.  Mit seinem kontroversen Opus Magnum „Min Kamp“ trifft der norwegische Bestsellerautor und Dokumentarist seelischer Abgründe den Nerv der Zeit. In kurzer Zeit wurde er mit seiner autobiografischen Roman-Reihe zum wichtigsten, norwegischen Schriftsteller der Gegenwart. Knausgård, der auch schon eine Ausstellung im Museum kuratiert hat, erzählt von seinen Eindrücken vor den Werken „Die Sonne“, „Der Tod im Krankenzimmer“ und „Das Kohlfeld“. Magne Furuholmen von der norwegischen Popgruppe „Aha“, die gerade ein fulminantes Comeback feiert, erzählt, welche große Rolle die Natur im Leben und Denken von Munch spielt. Und die Zuschauer erleben Marina Abramovic, die mit 280 Menschen aus Oslo das Bild „Der Schrei“ in einer Performance hat wiederaufleben lassen. Eine Kooperationsveranstaltung von ARTE, dem Edvard-Munch-Haus Warnemünde und dem Literaturhaus Rostock. Ort: Edvard-Munch-Haus, Am Strom 52, D-18119 Warnemünde Eintritt frei

28. September 2019 | 15:00 »Der Reggaehase Boooo und das Feuer der Wut« (Teil 4)

Musikalisches Puppentheater {ab 3 J.}[mehr]

 »Feuer, Feuer, Feuer« – es brennt im Reggaewald! Die elefantastische Feuerwehr muss ausrücken, um die Flammen zu löschen. Doch dann stellt sich heraus, dass ein Drache der Brandstifter war, der immer aus Versehen Feuer spuckt, wenn er wütend ist. Der will das gar nicht. Werden der Reggaehase Boooo und seine Freunde einen Weg finden, den Drachen zu besänftigen und den Reggaewald zu retten? „ECKstein, ECKstein, alles will …“: Das Puppentheater wird aufgeführt vom „Puppentheater ECKstein“, hinter dem sich die KünstlerInnen Raimund Jurack, Isa Hupe und Steffen Petzold verbergen. Seit 2012 inszenieren die zwei bzw. drei, welche für ihre Aufführungen aus ganz Deutschland anreisen, die „Reggaehase Boooo“-Buchreihe für die Bühne und begeistern Kinder und Erwachsene. Eintritt: Kinder bis 6 J. frei, ab 6 J. 3,–Euro Erwachsene: 6,– Euro
Ort: Literaturhaus Rostock (im Peter-Weiss-Haus), Doberaner Straße 21, 18057 Rostock Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Peter-Weiss-Haus e.V.

26. September 2019 | 20:00 Peter Wawerzinek: »Liebestölpel«

Lesung & Gespräch[mehr]

Über den tollpatschigen Versuch, mit der widerspenstigen Sache namens Liebe klarzukommen, schreibt Peter Wawarzinek in seinem neuen Roman »Liebestölpel«. »Die Liebe, ach Junge, besser du lässt die Finger davon«, hatte sein Opa ihn gewarnt, da war er gerade vierzehn. Menschen wie sie könnten da nur Schiffbruch erleiden. Wären sie Vögel, so der Opa weiter, dann würden sie zur Spezies der Trottellummen gehören. Trottellummen seien in der Luft grandiose Segler. Doch beim Landeanflug offenbare sich ihr eigentliches Problem: Da seien sie plötzlich unbeholfen, wirkten fast schon trottelig. Und das setze sich dann bei Paarung, Nestbau und Brutpflege nur noch fort. Trottellummen, so der Opa, neigten zu kompliziertem Beziehungsverhalten. Ein umwerfender Roman über Lebenslieben und -lügen, Familiensehnsucht und -flucht. Und über das Festhalten und Verschwinden. Erzählt in einer musikalisch-bildreichen Sprache, wie dies nur Peter Wawerzinek kann. Peter Wawerzinek wurde 1954 in Rostock geboren. Seine Mutter floh in den Westen als er drei Jahre alt war und ließ ihn und seine jüngere Schwester unversorgt zurück. Peter Wawerzinek wuchs daher im Kinderheim an der Ostsee auf. Seit 1988 freier Schriftsteller, Regisseur und Hörspielautor. Veröffentlichungen u. a.: »Moppel Schappiks Tätowierungen« (1991), »Das Kind, das ich war« (1994). Sein Roman »Rabenliebe« (2010) war ein sensationeller Erfolg, 2014 erschien der ebenfalls hochgelobte Roman »Schluckspecht«. Sein jüngster Roman »Liebestölpel« erschien im September beim KiWi Verlag.
Peter Wawerzinek erhielt zahlreiche Stipendien, zuletzt das Autorenstipendium der deutschen Akademie Rom Villa Massimo 2019. Ort: andere buchhandlung, Wismarsche Straße 6/7, 18057 Rostock Eintritt: 10,- €/Vvk.: 8,- €
Karten gibt es absofort in der anderen buchhandlung. Eine gemeinsame Veranstaltung von Literaturhaus Rostock und der anderen buchhandlung.

21. September 2019 | 10:30 Auf den Spuren der Familie Mann

Literarischer Spaziergang mit Gerhard Weber | Treffpunkt: Kuhtor, Hinter der Mauer 2, 18055 Rostock[mehr]

Das Literaturhaus Rostock lädt ein zu einem literarischen Spaziergang »Auf den Spuren der Familie Mann« mit dem Fotografen und Archivar Gerhard Weber. Gerhard Weber sucht und findet die Geschichte(n) unserer Stadt in Archiven, Antiquariaten und in Gesprächen mit Zeitzeugen. Zuletzt veröffentlichte er den großartigen Text-Bild-Band »Kempowskis Rostock«. Doch nicht nur die Familie Kempowski, auch die Schriftstellerfamilie Mann hinterließ einige Zeugnisse in der Hansestadt. In den Archiven ist belegt, dass der Urururgroßvater von Heinrich und Thomas Mann, Siegmund Mann (1687-1772), im Jahr 1711 nach Rostock zog. Noch heute erzählen die von der Familie Mann gestifteten Kirchenfenster in St. Marien von einer einflussreichen Kaufmannsfamilie. Wandeln Sie auf den Spuren der Familie Mann, hören Sie interessante Anekdoten & allerhand Wissenswertes zur Stadtgeschichte, Architektur und Literatur in Rostock! keine Teilnahmegebühr
Dauer: ca. 2 Stunden

19. September 2019 | 20:00 Christian Maintz & Katrin Seddig: »Vom Knödel wollen wir singen«

Kulinarische Gedichte und Texte[mehr]

Gedichte, die Appetit machen? Lust auf Essen & Trinken? Lust auf Sprache & Spiel? Nehmen Sie Platz und genießen Sie!
Die Dichter bitten zu Tisch: Sie singen vom Knödel, preisen Müsli und Pflaumen, Kartoffeln und Lauch, Fisch und Fleisch. Sie machen ein Picknick, erzählen vom Einkaufsblues, loben das Mittagessen und gehen in den Kräutergarten. Der Wein ist ein Gedicht, das Bier ein Lied mit vielen Strophen, »Frau Magenbitter haut’s vom Stuhl, Herr Doornkaat liegt daneben, eifrig bemüht sich Pommery, versucht sie aufzuheben…« (Simon Borowiak). In dieser komischen kulinarischen Anthologie treffen sich F.W. Bernstein, Heinrich Heine, Matthias Politycki, Robert Gernhardt, Bertolt Brecht, Katja Lange-Müller, Ror Wolf, Wilhelm Busch, Wiglaf Droste, Hans Magnus Enzensberger, Jan Wagner, Thomas Gsella und viele andere. Zu Ihrem und unserem Vergnügen. Christian Maintz hat diese fröhliche Tafelrunde zusammengestellt, und Sie sind herzlich eingeladen, denn: »Draußen hängt die Welt in Fetzen, lasst uns drinnen Speck ansetzen!« (Fritz Eckenga). Christian Maintz ist Autor, Literatur- und Medienwissenschaftler. Der »Hamburger Experte für Lyrik und Humor« (NDR Kultur) hat zweimal den Wilhelm Busch Preis für humoristische Versdichtung erhalten (2002 und 2005) und mehrere Anthologien herausgegeben. Katrin Seddig ist Autorin von vier Romanen, diversen Erzählungen, Essays und Kurzgeschichten, ihr aktueller Roman erschien im August 2017 bei Rowohlt Berlin und heißt „Das Dorf“. Zweimal bekam sie den Literaturförderpreis der Stadt Hamburg. Immer Mittwochs erscheint ihre Kolumne „Fremd und Befremdlich“ in der TAZ Nord. Sie ist Mitglied der Lesebühne „Liebe Für Alle“ in Hamburg und ein großer Fan vom Vorlesen.
Ihre Geschichten handeln von der Liebe und der Leidenschaft, aber auch von Katzen, die nicht fressen, Männern, die nicht tanzen, Handtaschen in Paviangehegen, Friseurbesuchen vor Beerdigungen, eleganten, kleinen Ladies, Hühnern, Igeln, Krabbensuppen, vom Leben, Tanzen, Sterben, von allem was wichtig ist. Ort: Literaturhaus Rostock (im Peter-Weiss-Haus), Doberaner Straße 21, 18057 Rostock Eintritt im Vorverkauf: 13,- Euro zzgl. Gebühr in der anderen buchhandlung (im Eintritt ist ein Essen enthalten), bei mvticket.de und im Pressezentrum
Abendkasse: 8,- Euro (ohne Essen)

13. September 2019 | 19:30 Steffen Mau: »Lütten Klein. Leben in der ostdeutschen Transformationsgesellschaft.«

Dr. Steffen Mau, Professor für Soziologie, im Gespräch mit Dr. Uwe Neumann, Leiter der Kunsthalle Rostock[mehr]

Steffen Mau wächst in den siebziger Jahren im Rostocker Neubauviertel Lütten Klein auf. Als die Mauer fällt, ist er bei der NVA, nach der Wende studiert er, wird schließlich Professor. Währenddessen kämpft seine Heimat mit den Schattenseiten der Wiedervereinigung: Statt blühender Landschaften prägen verrostende Industrieruinen die Szenerie. Mit der neuen Freiheit und dem Massenkonsum kommen Erfahrungen sozialer Deklassierung. 30 Jahre nach 1989 zieht Mau mit dem ebenso scharfen wie empathischen Blick eines Lütten Kleiner Soziologen Bilanz. Er spricht mit Weggezogenen und Dagebliebenen, er schaut zurück auf das Leben in einem Staat, den es nicht mehr gibt. Wie veränderte sich die Sozialstruktur, wie die Mentalitäten? Was sind die Ursachen für Unzufriedenheit und politische Entfremdung in den neuen Ländern? Wie wurde aus der Stadt, in der er gemeinsam mit Kindern aller Schichten seine Jugend verbrachte, ein Ort sozialer Spaltung? Viele der Spannungen, so sein Fazit, die sich in Ostdeutschland beobachten lassen, haben ihren Ursprung in der DDR-Zeit. Doch wurden sie durch die Transformation nicht aufgehoben. Vielmehr verschärften sie sich zu gesellschaftlichen Frakturen, die unser Land bis heute prägen.

Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Suhrkamp Verlag und der Kunsthalle Rostock.

Ort: Kunsthalle Rostock, Hamburger Straße 40, 18069 Rostock Die Teilnahmegebühr für die Veranstaltung ist im Eintrittspreis enthalten.

12. September 2019 | 19:30 5. Poetencamp - Lesung der Stipendiat*innen

Sechs unter 30 - Junge Autor*innen aus MV präsentieren ihre Texte im Koeppenhaus[mehr]

Eine Woche arbeiten die Stipendiat*innen Jasmin Guettner, Simone Hieber, Thies Kleine, Sebastian Martinköwitz, Tobias Reußwig und Sebastian Wolfram in Sassen bei Greifswald an ihren eigenen Texten und einer gemeinsamen literarischen Produktion. In der Lesung präsentieren die Autor*innen, mit den Workshopleiter*innen Isabelle Lehn und Bertram Reinecke, ihre Texte. Eine großartige Gelegenheit, neue Talente zu entdecken! Ort: Koeppenhaus, Bahnhofstraße 4, 17489 Greifswald Eintritt frei! Das POETENCAMP Mecklenburg-Vorpommern wird im Rahmen des Nachwuchskünstlerförderprogramms durch das Kultusministerium M-V gefördert und durch das Literaturhaus Rostock organisiert. Die Lesung erfolgt in Kooperation mit dem Koeppenhaus.