Programmarchiv Literaturhaus Rostock

27. Juni 2019 | 20:00 Rückblick Literarische Sommerempfehlungen

Als letzte Veranstaltung vor der Sommerpause präsentierte das Literaturhaus Rostock am 27. Juni die Literarischen Sommerempfehlungen. Akteure des Abends waren Stefan Härtel, Buchblogger (booksterhro.wordpress.com), Jens Lippert,...[mehr]

Als letzte Veranstaltung vor der Sommerpause präsentierte das Literaturhaus Rostock am 27. Juni die Literarischen Sommerempfehlungen. Akteure des Abends waren Stefan Härtel, Buchblogger (booksterhro.wordpress.com), Jens Lippert, Redakteur der RISSE, und Emily Grunert, Programmleiterin des Literaturhauses Rostock. Ihre Bücherdiskussion wurde musikalisch untermalt mit Popinterpretationen von der lokalen Musikergröße Tobi Wolff.
Im ersten Teil des Abends wurde über drei Bücher diskutiert, die alle Akteure im Vorfeld der Veranstaltung gelesen hatten. Mit Roland Schimmelpfennigs »An einem klaren, eiskalten Januarmorgen zu Beginn des 21. Jahrhunderts«, Tanja Raichs »Jesolo« und Virginie Despentes »King Kong Theorie« gab es eine Auswahl aus verschiedensten Genres.
»An einem klaren, eiskalten Januarmorgen zu Beginn des 21. Jahrhunderts« erzählt im Rahmen eines Montageromans die Geschichten von Protagonist*innen aus allen sozialen Schichten Brandenburgs und Berlins. Verbunden werden diese durch einen wilden Wolf, der sich langsam auf die Großstadt zubewegt. Ein Roman, der zur Winterzeit spielt und definitiv für Abkühlung sorgen kann.
Tanja Raichs Debütroman folgt Andrea, einer Frau Mitte dreißig, die den Druck der Gesellschaft spürt, eine Familie zu gründen und sich niederzulassen. Doch diese Zukunft entspricht nicht ihrer Vorstellung. Als sie von ihrem langjährigen Freund unerwartet schwanger wird, beginnt ein innerer Kampf, den sie nicht gewinnen kann.
In ihrem autobiographischen Essayband »King Kong Theorie« erzählt Virginie Despentes von ihren Erfahrungen mit sexueller Gewalt, Machtausübung und Geschlechterrollen. Eine feministische Kampfansage, die jeder und jede mindestens ein oder zweimal gelesen haben sollte.
Im zweiten Teil stellten die drei Redner*innen noch einige ihrer Lieblingsbücher vor. Von Emma Clines »The Girls« über »Postkapitalismus« von Paul Mason bis zu »Miami Punk« vom Nachwuchsgenie Juan S. Guse wurden Bücher diskutiert, die möglichst viele Geschmäcker treffen und sich in jedem Urlaubsland der Welt lesen lassen.
Ein schöner Abend, der Lust aufs Lesen gemacht hat.
  Natalie Dielmann
(Praktikantin Literaturhaus Rostock)

27. Juni 2019 | 20:00 Literarische Sommerempfehlungen

Eintritt frei[mehr]

Was soll ich denn nun lesen? Kurz vor der Sommerpause preisen wir noch einmal unsere ganz persönlichen Highlights für heiße Tage am Strand und lange Fahrten im Zug an. Dabei werden Neuerscheinungen genauso eine Rolle spielen wie Evergreens und Klassiker. Hauptsache perfekt für den Strandkorb. Untermalt wird der Abend mit passender musikalischer Begleitung.  Wir, das sind Stefan Härtel (Buchblogger BooksterHRO), Jens Lippert (Redakteur Risse - Zeitschrift für Literatur in Mecklenburg und Vorpommern) und Emily Grunert (Programmleiterin Literaturhaus Rostock). Ort: Literaturhaus Rostock (im Peter-Weiss-Haus), Doberaner Straße 21, 18057 Rostock

Eintritt frei!

25. Juni 2019 | 20:00 Rückblick Jochen Schmidt »Ein Auftrag für Otto Kwant«

In der Reihe Kempowski und Kollegen Moderation: Katrin Möller-Funck[mehr]

Am heißen Abend des 25. Junis las Jochen Schmidt in gemütlicher Runde aus seinem neuen Roman »Ein Auftrag für Otto Kwant«. Nach einer warmen Begrüßung durch die Moderatorin Katrin Möller-Funck (Kempowski-Archiv Rostock) las Schmidt erst einmal eine Passage, um dem Publikum einen Einblick in die Figuren und Erzählstrukturen des Romans zu geben. Das Buch ist, grob gesagt, in drei Teile gegliedert: der erste Teil lässt sich als eine Gesellschaftskritik mit Berlinfokus verstehen, der zweite Teil ist ein Reisebericht aus dem fiktiven Urfustan, ein postsowjetischer Staat mit dem Zültan Tantal als Oberhaupt, der einen „Palast der Demokratie“ bauen lassen will, und der letzte Teil erzählt die Flucht aus ebendiesem Land.
Das verbindende Element, das sich wie ein roter Faden durch das Buch zieht, ist die Architektur.
Warum Schmidt sich in seinem Roman mit Architektur beschäftigt? Sein erklärtes Ziel war ein Abenteuerroman, der anders als sein vorheriges Buch »Zuckersand«, auch eine konkrete Handlung haben sollte. Architektur faszinierte Schmidt zudem schon immer, denn seiner Meinung nach, sind Gebäude immer auch eine Selbstreflektion der Gesellschaft. Die Architektur war ein Vehikel, um die Geschichte zu erzählen und interessanter zu machen.
Viele Rezensionen bezeichnen Otto Kwant als einen „typischen Schmidt-Helden“. Schmidt erklärte lachend, dass Kwant ein passiver Held sei, der durch seine Naivität sehr sympathisch wirke. Der idealistische, junge Mann möchte mit seinen Gebäuden die Welt verschönern und nicht wie die anderen, meist männlichen Star-Architekten, ihr Ego streicheln. Durch seine Unerschütterlichkeit, kommt Kwant nicht nur in bizarre Situation, sondern kommt aus diesen auch immer wieder heraus.
Nicht nur zu seinem Helden hatte Schmidt tiefgründige und interessante Gedanken, auch zum Thema Architektur war er sehr informiert und positioniert. Seiner Meinung nach, ist Architektur immer politisch und hat eine soziale Dimension. So hat er beobachten, dass Diktaturen wunderschöne Architektur hervorbringen, da nur eine Person über das Design entscheidet. In Demokratien hingegen, wird durch die Stimmen vieler die Architektur meist nur mittelmäßig.  Auch die Entwicklung der Spielplätze, die im Roman als „Herzstück einer Stadt“ bezeichnet werden, hin zu sichereren Räumen soll das Bedürfnis nach einem Sicherheitsgefühl gestillt werden – ob das auch so funktioniert, ist eine andere Frage.
Neben dem Fokus auf mehr Handlung, hat Schmidt auch versucht, literarischer zu schreiben. Als bekennender Proust-Leser, experimentierte Schmidt mit besonders langen, verschachtelten Sätzen, und kurzen, knappen Dialogen zur Auflockerung. Schmidt wollte seinen Leser*innen mehr zutrauen. Er brauche nun mal viele Worte, um seine genialen Ideen zu Papier zu bringen.
Abschließen las Schmidt eine längere Passage, die sowohl das Publikum, als auch ihn selber zum Lachen brachte.
»Ein Auftrag für Otto Kwant« nimmt nicht nur den Protagonisten, sondern auch die Leser*inne auf eine spirituelle Reise. Wir bedanken uns für diesen amüsanten Abend.
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Kempowski-Archiv Rostock. Natalie Dielmann
(Praktikantin Literaturhaus Rostock)

25. Juni 2019 | 20:00 Jochen Schmidt: »Ein Auftrag für Otto Kwant«

In der Reihe: Kempowski und Kollegen Moderation: Katrin Möller-Funck[mehr]

Otto Kwant, aus einer Dynastie von Baumeistern stammend, studiert Architektur und findet sich zu seiner großen Überraschung an der Seite des Stararchitekten Holm Löb in Urfustan wieder, einem postsowjetischen, zentralasiatischen Staat mit seltsamen Gebräuchen, merkwürdigen Regeln und dem autoritären Staatschef Zültan Tantal an der Spitze.

Löb scheint verschwunden zu sein, und Otto Kwant soll plötzlich selbst das neue Gebäude der Deutschen Botschaft und sogar, von Zültan Tantal persönlich beauftragt, den "Palast der Demokratie" bauen. Aber bizarre Begegnungen, kuriose Attacken und verwirrende Sanktionen häufen sich, und Otto Kwant möchte bald nur noch eins: weg aus Urfustan. Doch so einfach ist das nicht. Auf seiner Flucht stößt Otto Kwant auf Dörfer der deutschen Minderheit in Urfustan, kapert einen Reisebus mit deutschen Rentnern und gerät immer wieder in fast ausweglose Situationen. Jochen Schmidts neuer Roman erzählt die komisch-melancholische und abenteuerliche Flucht Otto Kwants, der die Welt mit seinen Bauten eigentlich nur ein wenig schöner machen will und dabei in einer ihrer undurchschaubarsten Ecken landet.   Jochen Schmidt, geboren 1970 in Berlin, arbeitete schon während seines Studiums der Informatik, Germanistik und Romanistik als Übersetzer für Französich und Katalanisch. 1999 erhielt er den Open-Mike-Literaturpreis der Literaturwerkstatt Berlin. 2004 erhielt er den Förderpreis zum Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor. Er arbeitet als Journalist, Autor und Übersetzter in Berlin. Zurletzt erschien beim Verlag C.H. Beck sein Roman »Zuckersand«.
Eine Kooperation des Kempowski-Archivs Rostock und des Literaturhauses Rostock Ort: Literaturhaus Rostock (im Peter-Weiss-Haus), Doberaner Straße 21, 18057 Rostock
Eintritt: 8,- €/erm. 6,- €
Vvk.: Pressezentrum, unter diesem Link und in der anderen buchhandlung

19. Juni 2019 | 20:00 Rückblick Einmischen! Das neue Debattenformat des Literaturhauses Rostock und der Körber-Stiftung

Provokation und Pop: Wo endet die Freiheit der Kunst? Moderation: Kai-Michael Hartig [mehr]

Am 19. Juni präsentierte das Literaturhaus Rostock die erste Ausgabe einer neuen Reihe. Einmischen! heißt das Debattenformat in Kooperation mit der Hamburger Körber-Stiftung. Die ersten Akteure der Reihe waren Jens Balzer, Popjournalist und Autor, und Klaus Farin, Aktivist und Autor. Als Moderator durften wir Kai-Michael Hartig begrüßen, Leiter des Bereichs Kultur bei der Körber-Stiftung. 
Debattiert wurde zum Thema Provokation und Pop: Wo endet die Freiheit der Kunst. Grundlage dafür war unter anderem Balzers Buch »Pop und Populismus. Über Verantwortung in der Musik«, das im Mai in der Edition Körber erschienen ist.
Balzers Ausgangspunkt für das Buch waren zum einen seine bereits publizierten ZEIT-Artikel und zum anderen die Echo-Kontroverse von 2018. Damals wurde ein Preis an die deutschen Hip-Hop-Künstler Kollegah und Farid Bang verliehen, die in ihren Texten maskuline Gewaltfantasien und antisemitische Denkweisen verherrlichen. Balzer, der bei der Echo-Verleihung im Publikum saß, hatte sich gefragt, wie lange solche Texte schon verbreitet wurden und warum innerhalb der Popindustrie und des Feuilletons niemand genau genug hingehört hatte.
Farin wurde danach gefragt, ob diese Musik in seinen Augen tatsächlich Teil der derzeitigen Jugendkultur ist und wie sie die Hörer*innen beeinflusst.  Farin stellte erst einmal klar, dass Jugendkultur ein irreführender Begriff sei, da auch Erwachsene Teil von Subkulturen sein können, die sie in ihrer Jugend entdeckt haben. Zum andere sei er der Meinung, dass Rap und Hip-Hop keine Subkulturen mehr seien, sondern längst als Teil des Mainstreams zu verstehen seien. Die überwiegend männlichen Musiker des „Gangsterraps“ versuchen sich alle an Krassheit zu übertreffen, um innerhalb der Musikindustrie wettbewerbsfähig zu bleiben. Doch dadurch entsteht die Diskrepanz zwischen dem „authentischen Rap“ und dem Branding der Künstler*innen, mit dem sich die Künstler*innen aus der Verantwortung ziehen können. Doch natürlich gibt es für jede Bewegung eine Gegenbewegung. . In den Top 40 der Hitparade lassen sich erfolgreiche, größtenteils weibliche Hip-Hop Künstlerinnen finden, die emanzipatorische und clevere Texte schreiben. Pop ist ein Spiegel der Gesellschaft und so wird es immer mehr als eine Seite vertreten.
Auf die Frage, welche Ursachen solche krassen, sexistischen und rassistischen Texte haben, konnte Farin keine einfache Antwort geben. Es sei ein Zusammenspiel von Umfeld und Erziehung und teils unbekannten Faktoren. Interessant fand er jedoch, dass diese „Migrantische Musik“ (also Musik von Künstler*innen mit Migrationshintergrund) vor allem in deutschen monokulturellen Dörfern gehört werden. Sein Erklärungsansatz dafür: die privilegierte Mittelschicht erfüllt sich mit der Musik eine unterdrückte Fantasie vom Glamour des Kriminellen.
Und doch konnte Farin in Gesprächen und bei Interviews mit jugendlichen Hörer*innen feststellen, dass sie differenzierter über die Texte nachdenken, als erwartet. Sie wissen zum großen Teil, dass das sexistische und rassistische Verhalten der Rapper im Alltag nicht vertretbar wäre.
Nach einer weiteren Diskussion über verschiedene kontemporäre deutsche Künstler*innen kam eine Zwischenfrage aus dem Publikum: Was wäre denn ein musikalisch gutes Beispiel für erfolgreiche, rechtspopulärer Musiker*innen? Die Antwort war einstimmig. Es gibt keine. Das hat laut Balzer und Farin mehrere Gründe. Musiker*innen, die in ihren Texten Motive des Rechtspopulismus behandeln, distanzieren sich öffentlich von der Bewegung, da es im Großen und Ganzen geschäftsschädigend wäre. Denn die Mehrheit der deutschen Bevölkerung sieht sich selber nicht als rechts-extrem oder rassistisch. Hörer*innen würden sich nicht öffentlich zu rechtspopulären Musiker*innen anerkennen  und die Musik kaufen. Des Weiteren sind der rechten Musik zu viele Grenzen gesetzt. Die Künstler müssten weiße, heterosexuelle  Männer sein, deren Musik keine afro-amerikanischen Einflüsse oder Wurzeln hat. Und dies ist innerhalb des Pop fast unmöglich.
Nach weiteren interessanten und anregenden Publikumsfragen, stelle Hartig und eine letzte abschließende Frage: Wer trägt nun die Verantwortung für die Musik und wie soll man gegen den Hass im Mainstream vorgehen? Balzer und Farin waren beide der Meinung, dass es eine gesellschaftliche Verantwortung auf mehreren Ebenen gibt. Als Expert*innen müssen sich  Musikjournalist*innen mit jeder Art von Musik kritisch und informiert auseinandersetzen. Und jede*r muss für sich selbst darüber nachdenken und im eigenen Umfeld Diskussionen anregen. Als Fazit sagen beide Autoren, dass das wichtigste sei, über Musik und ihre Message redet. Wir bedanken uns bei allen Akteuren für einen informativen und anregenden Abend. Eine Kooperationsveranstaltung des Literaturhauses Rostock mit der Körber-Stiftung. Natalie Dielmann
(Praktikantin Literaturhaus Rostock)

19. Juni 2019 | 20:00 Einmischen! Das neue Debattenformat des Literaturhauses Rostock und der Körber-Stiftung

Provokation und Pop: Wo endet die Freiheit der Kunst? Moderation: Kai-Michael Hartig [mehr]

Der Ton wird aggressiver, auch in allen Sparten der Kunst. Anzeichen dafür finden sich in der Literatur, der Performance und der populären Musik: Die Texte werden hasserfüllter, die Musik martialischer. Jens Balzer sieht eine klare Parallele zur politischen Debatten-Unkultur. Die Behauptung, »nur Musik« machen zu wollen, verfängt nicht: Wer so viele, gerade junge, Menschen erreicht und zur Identifikation einlädt, erklärt er, hat auch die Pflicht, über die politischen Aspekte seiner Kunst nachzudenken. Wir stellen uns gemeinsam die Frage: wo endet die Freiheit der Kunst? 

An vielen Beispielen – vom Echo-Skandal bis zur Debatte über »cultural appropriation« im Pop – zeigt Jens Balzer, wie schwierig es geworden ist, zwischen populär und populistisch zu unterscheiden. Doch Popkultur ist Massenkultur, und darum müssen wir uns über ihre roten Linien verständigen. Im Gespräch auf der Bühne und mit dem Publikum versuchen wir zu debattieren, zu diskutieren und Lösungsansätze zu formulieren.

Gesprächspartner ist Klaus Farin. Das Motto seiner Arbeit: „Wer sich auf die Realität einlässt, muss die beruhigende Eindeutigkeit aufgeben.“

 

Jens Balzer lebt in Berlin und arbeitet als Autor und Kolumnist u.a. für DIE ZEIT, Deutschlandfunk, »Rolling Stone« und den rbb-Sender Radio Eins. Gemeinsam mit Tobi Müller moderiert er den monatlichen Popsalon am Deutschen Theater; er hat als Kurator an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz und den Münchener Kammerspielen gearbeitet und ist künstlerischer Berater des Donaufestivals Krems. Zu seinen Büchern gehören »Die Tocotronic Chroniken« (2015, mit Martin Hossbach) und »Pop. Ein Panorama der Gegenwart« (2016). 2019 erscheint »Pop und Populismus. Über Verantwortung in der Musik« in der Edition Körber.

Klaus Farin, geboren 1958 in Gelsenkirchen, lebt seit 1980 – Punk sei Dank – in Berlin. Nach Tätigkeiten als Schülerzeitungsredakteur und Fanzine-Macher, Konzertveranstalter und -Security, Buchhändler und Journalist für Presse, Hörfunk und Fernsehen nun freier Autor, Aktivist und Vortragsreisender in Schulen und Hochschulen, Jugendklubs und Justizvollzugsanstalten, Akademien und Unternehmen. Diverse Veröffentlichungen über Skinheads, Fußballfans, Neonazis, Gothics, Karl May und andere. Von 1998 bis 2011 war Klaus Farin Leiter des auch von ihm ins Leben gerufenen Archiv der Jugendkulturen. Heute ist er Vorsitzender der Stiftung Respekt – Die Stiftung zur Förderung von jugendkultureller Vielfalt und Toleranz, Forschung und Bildung und im Vorstand von Aktion Courage e. V., dem Träger des Projektes „Schule ohne Rassismus“.

Kai-Michael Hartig studierte nach seinem Klavierexamen Kulturmanagement an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Er arbeitete im Kultursponsoring und für den Deutschlandfunk. Er war persönlicher Referent der Hamburger Kultursenatorin Christina Weiss, später Leiter des Präsidialreferates bei Senatorin Karin von Welck. Seit 2005 ist Kai-Michael Hartig verantwortlich für die Kulturaktivitäten der Körber-Stiftung, seit 2009 als Leiter des Bereichs Kultur. Er ist außerdem Mitgründer des Netzwerks Kulturmanagement sowie der Jungen Freunde der Hamburger Kunsthalle und Mitglied im Projektbeirat des Bundesjugendorchesters.

 

Ort: Literaturhaus Rostock (im Peter-Weiss-Haus), Doberaner Straße 21, 18057 Rostock
Eintritt: 8,- €/erm. 6,- € // Schüler*innen und Studierende frei
Vvk.: Pressezentrum, unter diesem Link und in der anderen buchhandlung

Eine Kooperationsveranstaltung der Körber-Stiftung und des Literaturhauses Rostock.


16. Juni 2019 | 10:00 Spaziergang 2 – Literaturstadt in allen Belangen

Treffpunkt: Hauptgebäude der Universität | Dr. Sigurd Schmidt[mehr]

Literatur in Rostock ist viel mehr als nur das Schreiben von belletristischen Büchern. Die Literaturgeschichte der Stadt zeigt Rostock als Ort des Druckens, des Verlegens, des Archivierens, Bewahrens und des Sammelns von Literatur – und die Literaturstadt Rostock ist genauso das Gegenteil: ein Ort des Verhinderns, Verbietens, Kontrollierens, Zensierens von Literatur. Das Michaeliskloster gehört zu den ältesten Druckorten Deutschlands. Heute lagern hier die Sondersammlungen der Universitätsbibliothek, darunter seltene literarische Schätze wie Das Narrenschiff und Reineke Voss, aber auch die von Peter Linde(n)berg in lateinischer Sprache verfassten Rostocker Chronik von 1596. Dem Gebäude gegenüber befinden sich das Kempowski-Archiv und das Kloster zum Heiligen Kreuz. Sie sind als markante literarische Orte Rostocks wichtige Teile des kulturellen Gedächtnisses der Stadt.

Was der Rosengarten, die Große Stadtschule, die Wallanlagen, aber auch die Steintor-Vorstadt literarisch bieten, schlägt einen Bogen durch Jahrhunderte Rostocker Literaturgeschichte und steckt voller Überraschungen.
Treffpunkt: Hauptgebäude der Universität
Die literarischen Spaziergänge durch die »Literaturstadt Rostock« basieren auf dem gleichnamigen Buch, erschienen bei edition a. b. fischer. Erhältlich ist das Buch direkt beim Verlag oder in einer Buchhandlung in Ihrer Nähe.