Programmarchiv Literaturhaus Rostock

30. Januar 2019 | 20:15 Gemischtes Doppel - Neujahrsempfang

Rückblick zum Neujahrsempfang des Literaturhauses Rostock und der Universitätsbuchhandlung Hugendubel [mehr]

Am 30. Januar um 20 Uhr konnte das Literaturhaus Rostock und die Universitätsbuchhandlung Hugendubel den zahlreich erschienenen Gästen und Literaturbegeisterten einen unterhaltsamen Abend bescheren. NDR-Kultur-Redakteurin Annemarie Stoltenberg und Rainer Moritz, Leiter des Literaturhauses Hamburg und Literaturkritiker, stellten ihre persönlichen Literaturempfehlungen vor und brachten sie dem Publikum auf charmante Art und Weise näher.

Nach einer kurzen Einleitung durch den Filialleiter der Buchhandlung Hugendubel, Florian Rieger und der Programmleiterin des Literaturhauses, Emily Grunert, konnten die Gäste den Neujahrsempfang in vollen Zügen genießen.
Die Empfehlungsliste war vielseitig – eine Mischung aus Belletristik und Sachbüchern, Dichtungen und Romanen. Darunter befanden sich dramatische Werke wie „Mama Tandoori“, von Ernest van der Kwast, in welchem eine Mutter zweier Söhne auf unerschöpfliche Weise versucht, ihren gehemmten Sohn von der Krankheit zu heilen und sich bei ihrem Vorhaben von niemanden abbringen lässt. Oder auch das Buch „Mein Vater, die Dinge und der Tod“ von Rainer Moritz selbst, in welchem von einer Vater-Sohn Beziehung gesprochen wird, mit Themen wie starker Trauerbewältigung, Verlust und Abschiednehmen von geliebten Personen. Mit viel Humor und Witz brachten sie die zum Teil provozierenden, wie auch traumatischen Themen an das Publikum heran und als Annemarie Stoltenberg über ihre Buchempfehlung zu Michael Kleeberg sprach, fügte sie hinzu: „Wenn Sie diesen besonderen Roman verstehen möchten, lesen Sie in den wachen Stunden des Tages – denn das machen echte Leser.“
Ebenfalls wurden schwere belastende Schicksale, Reisen und unglückliche Verkettungen von Umständen wie zum Beispiel in Juli Zehs Roman „Neujahr“ thematisiert. „Mit diesem Roman werden Sie nicht aufhören können, egal, ob es Nacht oder Tag ist“, verspricht Rainer Moritz, als er auf den Roman „Das blaue Zimmer“ von Georges Simenon zu sprechen kommt. Aus einem kurzen, scheinbar unbedeutenden Satz entspinnt sich hier ein großartiger Roman, den er sehr empfehlen kann.
Abschließend las Rainer Moritz aus dem Gedichtbuch „Vom Knödel wollen wir singen“ von Christian Maintz (Hrsg.) zwei Gedichte vor und schloss damit die Veranstaltung mit heiterer Stimmung erfolgreich ab. Es war ein gelungener Abend, mit vielen literaturbegeisterten Besuchern, den wir gerne in Erinnerung behalten. Wir danken Annemarie Stoltenberg und Rainer Moritz für diese tolle Veranstaltung und freuen uns auf ein weiteres Treffen! Eine gemeinsame Veranstaltung des Literaturhauses mit der Universitätsbuchhandlung Hugendubel.

Frida Jung (Praktikantin im Literaturhaus Rostock)

23. Januar 2019 | 20:00 4. Prosawettbewerb der Germanistik

Lesung & Prämierung der Preisträger*innen // Eintritt frei[mehr]

Was machen Geisteswissenschaftler*innen, wenn sie nicht gerade Kafka oder Hannah Arendt lesen?
Sie schreiben natürlich selbst, und zwar nicht nur Hausarbeiten!
Alle Studierenden der Philosophischen Fakultät konnten im vergangenen Jahr ihrer Kreativität freien Lauf lassen und selbstgeschriebene Prosatexte einsenden. Eine fachkundige Jury hat alle anonymisierten Beiträge gesichtet, ausgewertet und die Texte ausgewählt, die an diesem Abend vorgetragen und prämiert werden.
In der Jury zum 4. Prosawettbewerb der Germanistik, organisiert vom Germanistischen
Fachschaftsrat (GeFaR):
Herr Lesker, Herr Dr. Cölln, Herr Brandl, Maria Wittchen (studentische Vertreterin) sowie ein/e Redakteur/in des Studierendenmagazins heuler.
Die Vortragenden dürfen sich über Lob und tolle Preise freuen, das Publikum kann sich von neuen Talenten und Texten rund um das universitäre Leben bezaubern lassen! Ort: Literaturhaus Rostock (Großer Saal, Peter-Weiss-Haus), Doberaner Str. 21, 18057 Rostock
Beginn: 23.01.19, 20.00 Uhr
Eintritt frei
Eine Veranstaltung des Germanistischen Fachschaftsrates (GeFaR) mit Unterstützung des
Literaturhauses Rostock.

22. Januar 2019 | 20:00 Rückblick zu Nino Haratischwili: »Die Katze und der General«

Rückblick zu Nino Haratischwili | Moderation Prof. Dr. Lutz Hagestedt[mehr]

Am 22. Januar um 20 Uhr las Nino Haratischwili, vielfach preisgekrönte Romanautorin, aus ihrem neuen Buch »Die Katze und der General« (erschienen bei FVA) gewählte Passagen vor, und das wollten sich viele literaturbegeisterte Leserinnen und Leser nicht entgehen lassen.

In ihrem Roman erzählt Haratischwili von der Geschichte eines russischen Oligarchen, der ein neues Leben in Berlin begonnen hat. Doch geplagt von den vergangenen Ereignissen von seinem Einsatz im Tschetschenienkrieg und der verhängnisvollen Begegnung mit der Tschetschenin Nura muss er mit der ständigen Schuld und den psychologischen Auswirkungen leben, die ihn stets begleiten. Haratischwili, studierte Film- und Theaterregisseurin, führt ihre Leser*innen durch die Kriegszeiten des zerfallenen Sowjetreichs, vermittelt das sehnsüchtige Verlangen nach Erlösung und lässt ihre Figuren mit dramatischer Hintergrundgeschichte in humorvolle, aber auch tragische Beziehungen miteinander geraten.

Gemeinsam mit Prof. Dr. Lutz Hagestedt, Professor am Institut für Germanistik in Rostock, betrat Haratischwili am gestrigen Abend die Lesebühne des Literaturhauses Rostock. Nach einer herzlichen Begrüßung der Gäste durch die Programmleiterin Emily Grunert, konnten die Besucher in vollen Zügen die Lesestunde der Romanautorin genießen.
Zusammen mit Prof. Dr. Lutz Hagestedt ergründete die Autorin die Hintergrundgeschichte des Romans und Haratischwili gab ihre privaten Ansichten über ihr Werk, wie auch über ihre Persönlichkeit kund: „Ich bin nicht besonders gut darin, meine eigenen Geschichten nachzuerzählen“, gab die Autorin mit einem Lächeln auf den Lippen zu, „aber ich werde es dennoch versuchen“ – auf eine charmante Art sprach sie angeregt über ihr Werk und ließ das Publikum daran teilhaben.

Der erste Ausschnitt, den Haratischwili ihren Lesern darbot, zeigte einen spannenden Einblick in die Zeit, zu der der Roman spielte. Eine Szene des Kriegsbeginns, gemischt mit der ungewissen Zukunft der Protagonisten und dem Drang, nicht den vorgeschriebenen Weg gehen zu müssen.
Nach einer zweiten, humorvoll gestalteten Passage aus ihrem Roman konnten auch die Besucher ganz private Fragen an die Romanautorin stellen, welche sie ausführlich beantwortete. Mit einer anschließenden Signierrunde wurde der Abend abgerundet, wobei Nino Haratischwili auf jeden Wunsch ihrer Leser und Leserinnen einging und gerne noch ein paar weitere Fragen persönlich beantwortete.

Ein gelungener Abend im Literaturhaus, den wir gerne in Erinnerung behalten.
Die Veranstaltung war Teil der LiteraTour Nord 2018/19, die jährlich in Kooperation mit der anderen buchhandlung und der Universität Rostock stattfindet. Unser Dank gilt dem Institut für Germanistik, insbesondere Professor Hagestedt für die Moderation.

Frida Jung (Praktikantin im Literaturhaus Rostock)

22. Januar 2019 | 20:00 LiteraTour Nord 2018/19: Nino Haratischwili: »Die Katze und der General«

Lesung & Gespräch, Moderation: Prof. Lutz Hagestedt (Universität Rostock)[mehr]

Auf der Shortlist für den deutschen Buchpreis 2018! Alexander Orlow, ein russischer Oligarch, von allen „der General“ genannt, hat ein neues Leben in Berlin begonnen. Doch die Erinnerungen an seinen Einsatz im Ersten Tschetschenienkrieg und an die dunkelste aller Nächte mit der Tschetschenin Nura lassen ihn nicht los. In ihrem packenden, psychologisch tiefenscharfen Roman über Schuld und Sühne, den Krieg in den Ländern und in den Köpfen und die Sehnsucht nach Erlösung spürt die Autorin den Abgründen zwischen den Trümmern des zerfallenden Sowjetreichs nach und lässt die Schicksale ihrer Figuren mit der Wucht einer klassischen Tragödie aufeinanderprallen. Nino Haratischwili, geb. 1983 in Tbilissi/ Georgien, studierte Fimregie und Theaterregie und lebt heute als Autorin und Regisseurin in Hamburg. Als Theater- ebenso wie als Romanautorin wurde sie vielfach preisgekrönt, zuletzt mit dem Bertolt-Brecht-Preis 2018 für „Das achte Leben (Für Brilka)“ (2014). Ort: Literaturhaus Rostock (im Peter-Weiss-Haus), Doberaner Straße 21, 18057 Rostock
Eintritt: 9,- €/7,- € erm.
Vvk.: andere buchhandlung – dort auch Kombi-Ticket (alle 6 Lesungen zum Preis von 5) Eine gemeinsame Veranstaltung der anderen buchhandlung, der Universität Rostock und des Literaturhauses Rostock im Rahmen der LiteraTour Nord.

13. Januar 2019 | 15:31 teat

test[mehr]

test

08. Januar 2019 | 20:00 Saskia Hennig von Lange »Hier beginnt der Wald«

Rückblick zu Saskia Hennig von Lange | LiteraTour Nord 2018/19 [mehr]

Die LiteraTour Nord 2018/19 neigt sich langsam dem Ende zu: Am 8. Januar durften wir Saskia Hennig von Lange in der anderen buchhandlung zur drittletzten Lesung der diesjährigen Tour begrüßen. Sie las aus ihrem Buch »Hier beginnt der Wald« (Jung & Jung Verlag), ein stark introspektives Werk über einen namenlosen Lasterfahrer, der seinen Lieferauftrag ignoriert und in einen Wald flieht. Anschließend sprach sie mit Professor Lutz Hagestedt von der Universität Rostock über Details des Romans und dessen Entstehungsprozess. Nachdem er erfährt, dass er bald Vater wird, stellt sich die Welt eines Lastwagenfahrers auf den Kopf und er fährt (anfangs noch mit klarem Ziel) mit seinem LKW auf die Autobahn. Hinten auf der Ladefläche hat er eine komplette Möbelausstattung dabei, die er abliefern soll. Doch dazu soll es nicht kommen: Er hat einen Unfall und beginnt, zu fliehen – schließlich kann er dank der ganzen Möbel in seinem Lastwagen überall hin. Wovor er flieht, weiß er nicht genau. Wohin, auch nicht. Er weiß nur, dass er am liebsten alles beim Alten behalten wollen würde – seine kleine Welt in seiner Fahrerkabine, das Licht im Büro seiner Freundin, das anzeigt, wenn sie noch arbeitet. Er möchte kein Kind, das all dies grundlegend verändern würde. Auf seiner Flucht rennt er ohne Kleidung durch ein Kaufhaus, wandert durch Nachbarschaften, die ihn an seine eigene Kindheit erinnern, und rettet einen kleinen Jungen vor einem Jagdunfall. Er versteht sich überraschend gut mit dem Kleinen und ist ernsthaft besorgt um ihn – trotz all seiner anfänglichen Ängste und Befürchtungen, demnächst selbst Vater zu werden. Gemeinsam mit Professor Hagestedt und Zuhörer*innen aus dem Publikum sprach Saskia Hennig von Lange darüber, wie man Dingen nicht zwangsläufig einen Namen geben muss: Dies beginne bei ihrem Protagonisten ohne Namen und ziehe sich durch das gesamte Buch, da auch die konkreten Ängste des Fahrers nie genannt werden. Die Leser*innen begeben sich in seine verstrickte und verwirrte Gedankenwelt, die die Autorin ursprünglich in der Ich-Perspektive geschrieben hatte. Auch erklärte sie, dass sie bewusst einen Mann gewählt hat, der das Ganze erleben soll, um Überlegungen, es handle sich bei dem Werk zum Teil um eine semi-autobiographische Erzählung,  zu entkräften. »Es handelt sich hierbei um ein Werk, das eigentlich von allen gelesen werden sollte«, meinte Professor Lutz Hagestedt begeistert zum Schluss und argumentierte, dass der Protagonist mit Sicherheit ein guter Vater werden würde.

Wir wünschen Saskia Hennig von Lange viel Glück auf ihrem weiteren Weg und danken der LiteraTour Nord 2018/19, für diese besondere Veranstaltung!

Elisabeth Nagy (Praktikantin im Literaturhaus Rostock)

08. Januar 2019 | 20:00 LiteraTour Nord 2018/19: Saskia Hennig von Lange: »Hier beginnt der Wald«

Lesung & Gespräch, Moderation: Prof. Lutz Hagestedt (Universität Rostock) [mehr]

Ein namenloser Lasterfahrer flieht fahrend: vor sich selbst und seinen Kindheitserinnerungen, vor seiner Frau und ihrem gemeinsamen, ungeborenen Kind. Er flieht in eine Einsamkeit, der er nicht gewachsen ist, verkriecht sich nach einem Unfall im Wald – und begegnet einem rätselhaften Jungen. Auch in ihrem dritten Buch zeigt sich Saskia Hennig von Lange als Meisterin der Innenperspektive und macht eindringlich und literarisch gekonnt die zunehmende Verstörtheit ihres Helden im Abseits nachvollziehbar. Saskia Hennig von Lange, geb. 1976, studierte Angewandte Theaterwissenschaften und Kunstgeschichte und arbeitet derzeit an einer Dissertation zur spätmittelalterlichen Kunst. Die in Frankfurt lebende Autorin veröffentlichte bislang drei Bücher und wurde u.a. mit dem Rauriser Literaturpreis 2014 und Clemens-Brentano-Förderpreis 2015 ausgezeichnet. Ort: andere Buchhandlung, Wismarsche Straße 6/7
Eintritt: 9,- €/7,- € erm.
Vvk.: andere buchhandlung – dort auch Kombi-Ticket (alle 6 Lesungen zum Preis von 5) Eine gemeinsame Veranstaltung der anderen buchhandlung, der Universität Rostock und des Literaturhauses Rostock im Rahmen der LiteraTour Nord.