Programmarchiv Literaturhaus Rostock

23. September 2018 | 10:00 Spaziergang 1 - Im Raum lesen wir die Zeit

Treffpunkt: Kröpeliner Tor | Dr. Wolfgang Gabler[mehr]

Rostock beherbergt die älteste Universität Nordeuropas. Gern wird sie als „Leuchte des Nordens“ bezeichnet. Sie wurde 1419 gegründet und sandte über die Jahrhunderte hinweg Signale aus, die viele Dichter erreichten. Vor 500 Jahren gehörte Ulrich von Hutten zu ihnen. Viele, die nach ihm kamen, waren einst kaum weniger berühmt, aber nur wenige sind in Erinnerung geblieben. Dennoch war die Universität nicht nur ein Hort der Schönen Literatur, sondern auch eine Institution, deren Mitglieder Literatur behinderten, aussortierten, gar verbrannten.
Damit symbolisiert allein dieses Gebäude die Gegensätze der Literaturgeschichte auf engstem Raum. Solche Spannungen sind Thema dieses Spaziergangs durch das literarische Rostock.   In der Nördliche Altstadt etwa stoßen wir auf ein seltsames Reiterdenkmal, das längst zu einer Art literarischem Wahrzeichen Rostocks wurde.                 Was es mit diesem Bronzeguss von Jo Jastram auf sich hat, wo Fritz Reuter in dieser Gegend andockte und warum das Kempowski-Ufer eine ziemlich heikle Ehrung darstellt, sind nur drei der reizvollen Fragen, die auf diesem Spaziergang aufgeworfen und – Schritt für Schritt –  beantwortet werden. Teilnahmegebühr: 5,-
Treffpunkt: Kröpeliner Tor

Die literarischen Spaziergänge durch die »Literaturstadt Rostock« basieren auf dem gleichnamigen Buch, erschienen bei edition a. b. fischer. Erhältlich ist das Buch direkt beim Verlag oder in einer Buchhandlung in Ihrer Nähe. 

20. September 2018 | 20:00 Hauck & Bauer: »Ist das noch Entspannung oder schon Langeweile?«

Live-Cartoon-Show - VVK. ab sofort[mehr]

Die Cartoons von Hauck & Bauer kennt man aus der Sonntags-FAZ, der TITANIC oder von SPIEGEL ONLINE. Aber erst auf der Bühne lernen Sie sie richtig kennen.  Bei ihren Cartoon-Shows werfen Hauck & Bauer ihre Zeichnungen an die Wand und vertonen sie live mit verteilten Rollen. Das gesprochene Wort verleiht den Cartoons tatsächlich eine neue Dimension. Erstmals hört man die Figuren so, wie sie ihre Schöpfer im Ohr hatten. Und das macht alles noch schlimmer bzw. noch schöner. Entscheiden Sie selbst!

»Das witzigste Comic-Duo Deutschlands« (Süddeutsche Zeitung)
Elias Hauck und Dominik Bauer, beide Jg. 1978, wohnen in Berlin und Frankfurt am Main. Seit 2003 erscheint in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung ihre wöchentliche Rubrik »Am Rande der Gesellschaft«. Ihre Arbeiten wurden bereits mehrfach ausgezeichnet, u.a. zweimal mit dem Deutschen Karikaturenpreis sowie dem Deutschen Cartoonpreis in Silber. Für Anke Engelkes WDR-Sendung »Anke hat Zeit« produzierten die beiden auch viele Cartoons in bewegter Form. 

Ort: Literaturhaus Rostock (im Peter-Weiss-Haus); Einlass: 19.30 Uhr

Abendkasse: 9,- €/erm. 6,- €
Vvk.: 6,- € zzgl. Gebühr
in den Vvk.-Stellen von mvticket bzw. unter diesem Link: http://bit.ly/h_und_b

15. September 2018 | 19:00 Volker Koepp: Seestück

Film und Filmgespräch (deutsch) Moderation: Matthias Spehr, im Gespräch auch Klaus-Jürgen Liedtke [mehr]

Die Naturkulisse der Ostsee und die Menschen an ihren Küsten: Fischer, Seeleute, Wissenschaftler und Jugendliche am baltischen wie skandinavischen Ufer. Im Dokumentarfilm von Volker Koepp („In Sarmatien“, „Landstück“) berichten sie von ihrer Arbeit, beschreiben ihre Erinnerungen und schildern ihre Hoffnungen. Sie erzählen vom Leben am und mit dem Meer. Es entsteht das Bild eines Alltags, in dem der politische Konflikt zwischen Ost und West, nationale Egoismen und ökologische Probleme eine große Rolle spielen.
Im anschließenden Gespräch trifft der Filmemacher Volker Koepp auf Klaus-Jürgen Liedtke, den Herausgeber der Anthologie „Die Ostsee“, die den Ostseeraum literarisch-historisch erschließt, und stellt sich den Fragen und Eindrücken des Publikums. Volker Koepp, geboren 1944 in Stettin, gehört zu den wichtigsten deutschen Dokumentarfilmen. Er studierte zunächst „Strömungslehre“, bevor er ein Studium an der Deutschen Hochschule für Filmkunst Potsdam-Babelsberg absolvierte. Volker Koepp widmete sich ab 1970 ganz dem Dokumentarfilm; seine über 50 Filme sind international prämiert. Eintritt: LIWU Kinopreise, für Konferenzteilnehmer kostenfrei Ort: LIWU (Lichtspieltheater Wundervoll), Frieda 23 Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Lichtspieltheater Wundervoll (Rocine e.V.)

15. September 2018 | 16:00 Tor Eystein Øverås „Dorthin“, Literarische Reise 2005

Lesung & Gespräch (norwegisch/deutsch) Moderation Klaus-Jürgen Liedtke, Übersetzung und deutsche Texte: Elke Ranzinger [mehr]

Tor Eystein Øverås hat eine Reise um und über die Ostsee gemacht: Er folgt den literarischen Spuren in der Landschaft, besucht Orte, an denen Schriftsteller lebten, und reflektiert die entstandene Literatur und ihr Gefühl für Zeit und Ort, untersucht die Beziehung zwischen Literatur und Nationalität. Øverås Buch überschreitet Grenzen in der baltischen Region, sucht nach literarischen Verbindungen und knüpft selbst Verbindungen zwischen den nationalen Literaturen des Ostseeraums, um daraus eine ganze, neue Literatur zu machen. „Dorthin“ wurde erstmals 2005 mit dem Titel „TIL“ in Norwegen veröffentlicht. Die deutsche Ausgabe ist in Vorbereitung. Tor Eystein Øverås, geboren 1968 in Bodø (Nordnorwegen), Autor, Übersetzer und mehrere Jahre lang Redakteur der Literaturzeitschrift Vinduet. Er war bereits 2008 als Stipendiat im Künstlerhaus Lukas in Ahrenshoop und lebt als intellektueller Nomade zwischen Bodø und Berlin. Eintritt frei Ort: Edvard-Munch-Haus Warnemünde Eine Veranstaltung mit Unterstützung von NORLA – Norwegian Literature Abroad

14. September 2018 | 20:00 Buchpremiere: Die Ostsee

Mit Jan Philipp Reemtsma (D), Stefan Chwin (PL), Clas Zilliacus (FIN) und Peter Wawerzinek (D) sowie dem Herausgeber Klaus-Jürgen Liedtke (D) und dem Verleger Wolfgang Hörner (D) Lesung & Gespräch (deutsch/polnisch/finnisch) /...[mehr]

Was verbindet den Ostseeraum? Wie werden Brücken über das Meer gebaut? 128 Texte von Autor*innen rund um die Ostsee hat Klaus-Jürgen Liedtke zu einem Buch zusammen-
geschmiedet: Es spiegelt die historische Tiefe, die gegenseitigen Beziehungen und die literarische Vielfalt der gesamten Ostseeregion. Nicht nur sind alle Anrainerländer vertreten, sondern auch die ersten schriftlichen Erwähnungen des europäischen Binnenmeeres durch Tacitus, die Jan Philipp Reemtsma übersetzt hat und lesen wird, bis hin zu Gegenwartsautoren wie Peter Wawerzinek, der seinen Text in seiner Geburtsstadt vorträgt.

Den kulturellen und historischen Bogen werden am Premierenabend neben dem Herausgeber und dem Verleger der Anthologie zwei große Persönlichkeiten des Ostseeraums spannen: Stefan Chwin, Autor der »polnisch-deutschen Versöhnung«, sowie Clas Zilliacus, Kenner der »finnlandschwedischen Literatur«.

Das Literaturhaus Rostock und der Verlag Galiani Berlin laden dazu ein, die Ostseeregion und damit auch die Heimat des 800-jährigen Rostocks literarisch zu erkunden. Im Anschluss möchten wir gemeinsam mit Ihnen auf die Premiere der Anthologie anstoßen. Klaus-Jürgen Liedtke (Hg.): Die Ostsee. Berichte und Geschichten aus 2000 Jahren, Galiani Berlin. Erhältlich ab dem 7. September 2018.
Eintritt frei Ort: Festsaal des Rathauses, Neuer Markt 1, 18055 Rostock

13. September 2018 | 20:00 Baltic Jam – Junge Literatur & Kunst aus dem Ostseeraum

Texte, Gespräch, Soundpainting und bewegte Bilder (estnisch, schwedisch, deutsch) Moderation: Yvonne Bindrim Musik: Marten Pankow & Band [mehr]

Die Greifswalder Anthologie „Neue Nordische Novellen“ präsentiert in deutscher Erstübersetzung Kurzgeschichten aufstrebender Autor/innen aus insgesamt elf Sprachen von Island bis nach Russland. Wir stellen an diesem Abend zwei Newcomer aus Estland vor: Margit Lõhmus schreibt auf Estnisch, P.I. Filimonov auf Russisch. Übersetzt wurden ihre Texte von Studierenden aus Greifswald, die die deutsche Lesung bestreiten. Musik von Marten Pankow begleitet die Buchpräsentation – im zweiten Teil des Abends gibt es „Soundpainting“ mit Marten Pankow & Band zur Lyrik von Johan Holmlund: ein Erlebnis für mehrere Sinne! Mitwirkende: Margit Lõhmus, P.I. Filimonov (Estland), Johan Holmlund (Schweden), Yvonne Bindrim, Marcel Knorn (Greifswald), Marten Pankow & Friends (Rostock) Eintritt frei Ort: Peter-Weiss-Haus, Doberaner Straße 21

13. September 2018 | 19:00 Stefan Chwin: Tod in Danzig

Lesung & Gespräch (deutsch/polnisch) Moderation: Katrin Möller-Funck Übersetzung & deutsche Lesung: Dagmara Kraus [mehr]

Die Deutschen verlassen 1945 das brennende Danzig; kurz darauf suchen heimatvertriebene Polen in den leeren Wohnungen ein neues Zuhause. In einem Haus in der früheren Lessingstraße verflechten sich die Geschichten der alten und neuen Bewohner … Stefan Chwins Beschreibung einer legendären Stadt ist auch ein Roman über Heimatlosigkeit und Verlust. Die polnisch-deutsche Nachbarschaft ist zwar längst ein Musterbeispiel an Friedfertigkeit, braucht jedoch aufmerksame, kritische Beobachtung und aktive Gestaltung. Diese liefert Stefan Chwin in seinem gesamten literarischen und gesellschaftlichen Wirken. Stefan Chwin, geb. 1949 in Gdańsk, wo er weiterhin lebt. Nachfahr ausgesiedelter Polen aus Wilna. Als Prosaautor und Essayist Chronist der deutsch-polnischen Geschichte in Danzig, was ihm den Beinamen „polnischer Günter Grass“ eintrug. Auf Deutsch erschienen bislang drei Romane und „Ein deutsches Tagebuch“. Eintritt frei Ort: Kempowski-Archiv Rostock, Klosterhof 3 Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Kempowski-Archiv Rostock