Programmarchiv Literaturhaus Rostock

29. Juni 2017 | 08:00 16. LESEWÜRMER-Endausscheid

Vorlesewettbewerb der 1. bis 4. Klasse[mehr]

Am 29. und 30. Juni fand der „Lesewürmer-Vorlesewettbewerb“ statt. Im Waldemar-Hof zeigten SchülerInnen aus den Klassenstufen 1 bis 4 ihr Können. Diese Kinder wurden bei jeweils schulinternen Wettbewerben bestimmt. Am Endausscheid nahmen dann über 120 Mädchen und Jungen aus 34 Schulen aus Rostock und dem Landkreis teil. Jedes Kind bekam eine Textstelle zugeteilt. So wurde aus vier ausgewählten Kinderbüchern vorgelesen. Viele Kinder waren aufgeregt, da sie zum ersten Mal vor so vielen Menschen vorlasen. Jedoch waren nicht alle Kinder das erste Mal am Wettbewerb beteiligt, einige waren sogar schon zum vierten Mal mit dabei. In jeder Klassenstufe machten circa 30 Kinder mit. Als das Vorlesen anfing, wurden die Mädchen und Jungen in einer zuvor festgelegten Reihenfolge zu fünft nach vorne aufgerufen. Es machte richtig Spaß, den Kindern beim Vorlesen zuzuhören, weil sie, trotz des jungen Alters, schon sehr gut lesen konnten und einige zum Beispiel schon sehr auf die Betonung und den Stimmenwechsel achteten. Am zweiten Tag des Wettbewerbes, als die 3. und 4. Klassen an der Reihe waren, gab es Besuch von der Bildungsministerin Birgit Hesse. Nach jedem Jahrgang wurde der Sieger durch die Abstimmung einer Jury festgelegt. In der ehrenamtlichen Jury für die erste Klasse waren Martina Bade (Leiterin der Stadtbibliothek Rostock), Ingrid Werz (Christophorusschule Rostock) und Barbara Sawade (Stadtbibliothek Rostock). Für die 2. Klasse kam Katharina Bonke (Stadtbibliothek Rostock). Bei den Klassenstufen 3 und 4 bestand die Jury aus Antje Stegmann (Stadtbibliothek Lütten-Klein), Ines Genkinger (Leseförderin) und Franka Marie Becker (Lesemöwen). 
Die SiegerInnen nach Klassenstufen waren Matilda Sommer, Helene Maria Heinz, Thilo Fridolin Matthes und Jonathan Holzapfel.  Alle anderen teilnehmenden Kinder waren zweite SiegerInnen und konnten stolz darauf sein, so weit gekommen zu sein. Und alle SchülerInnen bekamen am Ende das Buch, aus dem sie vorgelesen hatten, und eine Urkunde geschenkt. Die Erstplatzierten haben außerdem die Möglichkeit, bei der Aufnahme eines Hörspiels zur Licht-Klang-Nacht im IGA Park mitzuwirken. Es war für viele der Kinder ein aufregender Wettbewerb und eine tolle Erfahrung! Die LESEWÜRMER werden organisiert durch die andere buchhandlung, den Waldemar Hof e.V und das Literaturhaus Rostock. Mehr Informationen über die LESEWÜRMER unter www.lesewuermer.de. Cora Hausmann (Schülerpraktikantin, Literaturhaus Rostock)

27. Juni 2017 | 20:00 Frank Heibert & Hinrich Schmidt-Henkel: »Stilübungen« nach Raymond Queneau

Eine Literaturperformance in der Straßenbahn (mit freundlicher Unterstützung der RSAG)[mehr]

Eine Begebenheit – einhundert Variationen!

Wie unterschiedlich kann man ein und dieselbe Szene in Bus oder Bahn erleben und aufschreiben? Raymond Queneau – Surrealist, ab 1961 Mitglied der avantgardistischen Literatengruppe OuLiPo, Autor von »Zazie in der Metro« – hat denselben Vorfall in hundert sprachliche Gewänder gehüllt: Eine kleine Rempelei im öffentlichen Nahverkehr wird erzählt als Sonett, als Komödie, Haiku, Traum, Amtsschreiben oder Verhör. Stilübungen sind daraus geworden, und sie gehören längst zur Weltliteratur. »Wäre dieses amüsante, übermütige und hochintelligente Buch ein Mensch, man wollte auf jeden Fall mit ihm befreundet sein. ... Toller Autor. Tolle Übersetzung. Tolles Buch.« (Dirk Hohnsträter, WDR)

Frank Heibert und Hinrich Schmidt-Henkel zählen zu den besten literarischen Übersetzern in Deutschland; für ihre Neuübersetzung der »Stilübungen« und ihr Gesamtwerk werden sie im Juni 2017 mit dem renommierten Straelener Übersetzerpreis ausgezeichnet.
Aus Raymond Queneaus modernem Klassiker haben sie eine Literaturperformance gestaltet, die sie live präsentieren, natürlich am Ort des Geschehens – in einer Straßenbahn.
Achtung, die Bahn fährt pünktlich ab!

Eine gemeinsame Veranstaltung mit der anderen buchhandlung, dem Institut für Romanistik der Universität Rostock und dem institut franco-allemand mit freundlicher Unterstützung durch die RSAG.

Tickets: 12,- € / erm. 8,- €
Treffpunkt & Vvk.: andere buchhandlung, Wismarsche Str. 6/7, 18057 Rostock

22. Juni 2017 | 19:00 Islam und Demokratie - ein Widerspruch?

Foto-Vortrag von Dr. Sabine Kebir im Dorfclub Rostocker Wulfshagen // Eine Veranstaltung in der Gemeinde Marlow im Rahmen von »Demokratie leben!«[mehr]

Sabine Kebir ist Literaturwissenschaftlerin, Publizistin und Sachbuchautorin. Zwischen 1977 und 1988 hat sie in Algerien – Herkunftsland ihres Ehemanns, des Regisseurs Saddek Kebir – gelebt und dort an Universitäten gelehrt.

Vor Ort erlebte Sabine Kebir die Entwicklung zum Bürgerkrieg zwischen islamistischen und demokratischen Kräften. Seit ihrer Rückkehr thematisiert sie als Journalistin in verschiedenen Medien u. a. die religiösen und politischen Konflikte innerhalb der islamischen Welt, zwischen dieser und dem Westen sowie Probleme der Integration von Muslimen in Deutschland.

Ausgehend von eigenen Erfahrungen und Recherchen spricht sie vom Kampf um Demokratie in Algerien und den anderen islamischen Ländern, die auf einen ›arabischen Frühling‹ gehofft haben.

Der Vortrag wird von einer Fotoshow begleitet; im Anschluss sind alle Interessierten eingeladen, sich an einer Diskussion zum Thema zu beteiligen. Eine Veranstaltung des Literaturhauses Rostock im Rahmen der Partnerschaft für Demokratie Recknitztalgemeinden zum Bundesprogramm »Demokratie leben! – Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit«.

Ort: Dorfclub Rostocker Wulfshagen, Kirchstraße, 18337 Marlow
Eintritt frei

20. Juni 2017 | 20:00 Lena Gorelik & Dmitrij Kapitelman: »Identität, Heimat, Exil – deutsch-jüdische Biographien«

Lesung & Podiumsgespräch mit Yana Lemberska im Rahmen der 2. Jüdischen Kulturtage in Rostock // Moderation: Ulrika Rinke[mehr]

Lena Gorelik und Dmitrij Kapitelman kamen als »Kontingentflüchtlinge« nach Deutschland. Ihre Muttersprache ist russisch, doch beide haben sich als deutschsprachige Autoren längst etabliert. Witzig und sensibel erkunden sie das Leben jüdischer Immigranten in Deutschland.

Auch in Rostock machen die Mitglieder aus den postsowjetischen Staaten die Jüdische Gemeinde maßgeblich aus - in diesem Jahr feiern sie gemeinsam mit der Hansestadt Rostock die 2. Jüdischen Kulturtage mit einem breiten Programm. (Mehr Informationen unter www.synagoge-rostock.de.)

Den Themen Heimat, Identität und Exil, die unsere Gesellschaft heute mehr denn je bewegen, gehen Lena Gorelik und Dmitrij Kapitelman in Lesung und Gespräch auf den Grund – gemeinsam mit der Literaturwissenschaftlerin Yana Lemberska, geboren in der Ukraine und ehemaliges Mitglied der Jüdischen Gemeinde in Rostock.

Lena Gorelik, geboren 1981 in St. Petersburg, kam 1992 zusammen mit ihrer Familie nach Deutschland und lebt heute in München. Viele ihrer Veröffentlichungen beschäftigen sich mit Migration und jüdischem Leben heute, u.a. ihr Debüt »Meine weißen Nächte« und ihr Brief an ihren Sohn, »Lieber Misha ... der Du fast Schlomo Adolf Grinblum geheißen hättest, es tut mir so leid, dass ich Dir das nicht ersparen konnte: Du bist ein Jude«.
Zuletzt erschien »Mehr Schwarz als Lila« (Rowohlt, 2017).
Lena Gorelik veröffentlicht regelmäßig Texte auf ZEIT-Freitext und engagiert sich im Projekt weiter schreiben für geflüchtete AutorInnen.

Dmitrij Kapitelman, 1986 in Kiew geboren, kam mit acht Jahren mit seiner Familie nach Deutschland. Er studierte Politikwissenschaft und Soziologie, absolvierte die Deutschen Journalistenschule in München und schreibt als Journalist u.a. für die taz und DIE ZEIT.
2016 erschien sein Debüt »Das Lächeln meines unsichtbaren Vaters«, ein anrührendes und hochkomisches Buch über seinen Vater, ihre gemeinsame Israelreise und seine eigene »halb-jüdische« Identität.

Yana Lemberska
ist in Rostock aufgewachsen und war lange Jahr Mitglied der hiesigen Jüdischen Gemeinde. Als Literaturwissenschaftlerin arbeitet sie an einer Dissertation über »Hybride Identitäten im literarischen Werk russisch-jüdischer Autor/innen in Israel und Deutschland« an der Hochschule für Jüdische Studien (HfJS) in Heidelberg.
Eine gemeinsame Veranstaltung mit der Jüdischen Gemeinde Rostock. Eintritt: 8,- € / 5,- € ermäßigt
Vvk.: 5,- € zzgl. Gebühr im Pressezentrum oder ONLINE.
Ort: Literaturhaus Rostock, Doberaner Str. 21, 18057 Rostock

17. Juni 2017 | 10:30 »Auf den Spuren der Familie Mann«

Literarischer Spaziergang mit Gerhard Weber // Treffpunkt: Kuhtor[mehr]

Gerhard Weber sucht und findet die Geschichte(n) unserer Stadt in Archiven, Antiquariaten und in Gesprächen mit Zeitzeugen. Zuletzt veröffentlichte er den großartigen Text-Bild-Band »Kempowskis Rostock«. Doch nicht nur die Familie Kempowski, auch die Schriftstellerfamilie Mann hinterließ einige Zeugnisse in der Hansestadt. In den Archiven ist belegt, dass der Urururgroßvater von Heinrich und Thomas Mann, Siegmund Mann (1687-1772), im Jahr 1711 nach Rostock zog. Noch heute erzählen die von der Familie Mann gestifteten Kirchenfenster in St. Marien von einer einflussreichen Kaufmannsfamilie. Wandeln Sie auf den Spuren der Familie Mann, hören Sie interessante Anekdoten & allerhand Wissenswertes zur Stadtgeschichte, Architektur und Literatur in Rostock!

Treffpunkt: Kuhtor, Hinter der Mauer 2, 18055 Rostock
Dauer: ca. 2 Stunden
Teilnahmegebühr: 5,- €

Weitere Termine: 15. Juli / 19. August / 16. September

15. Juni 2017 | 20:00 Stipendiatenlesung des 3. POETENCAMPS M-V

Ort: Literaturhaus »Uwe Johnson«, Klütz // Gastveranstaltung des Literaturhauses Rostock im Rahmen des Klützer Literatursommers [mehr]

Sie sind jünger als 30 Jahre, kommen aus oder leben in Mecklenburg-Vorpommern – und sie sind AutorInnen oder auf dem Weg dorthin: Josephine Exner, Slata Roschal, Anne Martin und Theresa Steigleder (alle vier: Greifswald), Peter Neumann (Neubrandenburg) und Peter Thiers (Rostock) haben sich für das 3. POETENCAMP Mecklenburg-Vorpommern qualifiziert.

Vom 11. bis zum 16. Juni arbeiten sie als StipendiatInnen in Boltenhagen an ihren eigenen Texten und einer gemeinsamen literarischen Produktion. Im Zentrum steht außer dem Schreiben selbst auch der Austausch miteinander und mit den beiden Dozenten Dr. Wolfgang Gabler und Bertram Reinecke, die neben konkretem Feedback auch Auskunft über den literarischen Betrieb geben.

Das Finale des 3. POETENCAMPS M-V ist die öffentliche Lesung: Die sechs jungen AutorInnen präsentieren im Rahmen des Klützer Literatursommers ihre Texte im Literaturhaus »Uwe Johnson«.

Ort: Literaturhaus »Uwe Johnson«,Im Thurow 14, 23948 Klütz


Moderation: Dr. Wolfgang Gabler und Bertram Reinecke
Eintritt frei

Das POETENCAMP M-V wird gefördert durch das Nachwuchskünstlerprogramm des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur Mecklenburg-Vorpommern.

08. Juni 2017 | 20:00 Zeruya Shalev & Annika Reich: »FRAGILE -Europäische Korrespondenzen«

Lesung & Gespräch im Rahmen der Jüdischen Kulturtage Rostock // Lesung der übersetzten Briefe von Zeruya Shalev: Juschka Spitzer // Moderation: Ulrika Rinke[mehr]

»Wenn ich daran denke, dass Du in einem Land lebst, in dem man nicht sicher ist, dann frage ich mich, wie Du das aushältst, wie man das aushalten kann.«
Annika Reich an Zeruya Shalev

»Ich glaube fest an die weibliche Kraft. Im letzten Sommer schloss ich mich einer Organisation an, die sich ›Frauen machen Frieden‹ nennt, die sich bemüht, das Verbindende zwischen uns und den Palästinensern herauszufinden.«
Zeruya Shalev an Annika Reich


Zeruya Shalev und Annika Reich beginnen einen Briefwechsel, ohne sich zu kennen. Doch die Autorinnen sind sich über die große Distanz so nah, dass Zeruya Shalev in einem Brief von Annika Reich ihre eigenen Worte zu erkennen glaubt.
Zur Sprache kommt das eigene Schreiben, aber auch die Gesellschaft, in der die beiden leben. Wie meistert man Krisen, wie hält man die Hoffnung auf eine bessere Welt aufrecht? Und wie lebt man in einem Land, das sich im Ausnahmezustand befindet?

Dieser Briefwechsel im Rahmen des Projekts »FRAGILE – Europäische Korrespondenzen« erlaubt einen intimen Blick nach Israel und einen neuen Blick auf Europa und das Land, in dem wir leben.

FRAGILE ist ein Projekt des Netzwerks der Literaturhäuser mit Unterstützung der Robert Bosch Stiftung und des Senders ARTE. Alle Briefe und mehr Informationen unter www.fragile-europe.net

Zeruya Shalev, 1959 in einem Kibbuz am See Genezareth geboren, gehört zu den bedeutendsten Erzählerinnen unserer Zeit. Sie studierte Bibelwissenschaften und lebt mit ihrer Familie in Jerusalem. Ihre vielfach ausgezeichnete Trilogie über die moderne Liebe – »Liebesleben«, »Mann und Frau«, »Späte Familie« – wurde in über zwanzig Sprachen übertragen.

Annika Reich
, geboren 1973, lebt mit ihren beiden Kindern in Berlin. Sie ist Schriftstellerin, Essayistin, Dozentin und Aktivistin. Mit anderen Autorinnen betreibt sie die ZEIT-Online Kolumne »10nach8« und ist Mit-Initiatorin von »Wir machen das«, einem Aktionsbündnis für Geflüchtete, das von 100 Frauen gegründet wurde. Zuletzt erschienen ihr Roman »Die Nächte auf ihrer Seite« (2015) und 2016 ihr Kinderbuchdebüt »LOTTO macht was sie will«.

Eine gemeinsame Veranstaltung mit der Jüdischen Gemeinde Rostock im Rahmen der 2. Jüdischen Kulturtage in Rostock.

Abendkasse: 8,- € / 5,- € erm.
Vorverkauf: 5,- € zzgl. Gebühr im Pressezentrum oder ONLINE.

Ort: Literaturhaus Rostock im Peter-Weiss-Haus, Doberaner Str. 21, 18057 Rostock