Programmarchiv Literaturhaus Rostock
03. Juni 2008 | 20:15 Uwe Saeger ?Die gehäutete Zeit ? Ein Judasbericht?
Lesung und Gespräch[mehr]
Uwe Saeger, 1987 mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet, erzählt in seinem neuen Roman »Die gehäutete Zeit« von Judas und Jesus. Warum verrät der Gefolgsmann Judas seinen Meister? Und warum verrät er ihn auf eine Art, mit einem Kuss nämlich, die innere Zugehörigkeit ausdrückt? Jesus im Kreise seiner Jünger und Frauen. Nichts Menschliches ist ihm fremd. Jesus nimmt Judas, gegen den Willen der anderen Jünger, bei sich auf. Judas ist ihm verfallen. Aber welche Rolle ist ihm zugedacht? Die Römer fürchten die Jünger und ihren Anführer wie eine Bande Revoluzzer. Die Juden fürchten einen Unruhestifter, der nach dem Tod des Täufers Johannes einen neuen Gottesbegriff verkündet. Judas könnte seinen Herrn retten, so wird ihm gesagt, wenn er ihn an die Römer verrät. Beide, Jesus und Judas, wachsen und spielen ihre Rolle, die zum Heilsplan gehört. Sie können auf ein Szenarium verzichten, obwohl sie in einem Stück agieren, das ein unbekannter Regisseur inszeniert. Uwe Saeger erzählt die Bibelgeschichte auf eine andere Art, als sie bisher interpretiert wurde: Jesus braucht Judas als Verräter. Nur durch den Judas-Kuss kann die Leidensgeschichte von Jesus so eine Kraft für die christliche Lehre entwickeln. Der Judas-Kuss gehört sozusagen zum Marketingkonzept des Christentums. Realität und große Literatur in ihrem Spannungsverhältnis sind Merkmale des neuen Romans von Uwe Saeger, der zugleich eine faszinierende Sprachschöpfung ist, wie man sie heute kaum noch findet. Der Roman erschien in diesem Jahr in der Edition Konrad Reich im Rostocker Hinstorff Verlag. Uwe Saeger, 1948 in Ueckermünde geboren, lebt dort als freier Schriftsteller, Erzähler, Autor für Theater und Film. Er erhielt - unter anderem - den Ingeborg-Bachmann-Preis, den Adolf-Grimme-Preis und den Kulturpreis des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Termin: Donnerstag, 03.06.2008Ort: Literaturhaus Rostock (Kuhtor), Ernst-Barlach-Str. 5, 18055 Rostock
Beginn: 20.15 Uhr
Eintritt: 6,00 bzw. 4,00 Euro ermäßigt (für Studierende, Schüler und Mitglieder des Literaturförderkreises Kuhtor e.V.) Eine gemeinsame Veranstaltung von: Universitätsbuchhandlung Weiland und Literaturhaus Rostock
30. Mai 2008 | 19:30 Risse Nr. 20 ? Zeitschrift für neue Literatur in Mecklenburg und Vorpommern
Präsentation und Lesung[mehr]
Am Freitag, dem 30. Mai, um 19.30 Uhr stellen drei AutorInnen aus Mecklenburg-Vorpommern das neue Heft der Literaturzeitschrift Risse im Literaturhaus vor. Es lesen: Christa Richter, Uta Kindermann und Barbara Nieszery. Literaturinteressierte und Neugierige sind herzlich eingeladen im Anschluss an die Lesungen das Erscheinen des neuen Heftes in gemütlicher Atmosphäre zu feiern. Termin: Freitag, 30.05.2008Ort: Literaturhaus Rostock, Kuhtor, Ernst-Barlach-Str. 5, 18055 Rostock
Beginn: 19.30 Uhr
Eintritt frei
28. Mai 2008 | 20:15 Clemens Meyer ?Die Nacht, die Lichter?
Lesung & Gespräch[mehr]
Clemens Meyer liest im Literaturhaus Rostock aus seinem neuen Erzählband ?Die Nacht, die Lichter", für den er im März 2008 mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet wurde. Clemens Meyers Helden sind die Heimatlosen und Träumer, die in beinahe ausweglosen Situationen versuchen, etwas aus ihrem Leben zu machen: eine junge Frau, die sich vom Flüchtlingsschiff in die erste Liga hoch boxen will, ein Hundebesitzer, der auf der Rennbahn all sein Geld verwettet, um eine teure OP bezahlen zu können, alte Freunde, die sich zufällig wieder treffen, um dann festzustellen, dass sie die wichtigste Chance ihres Lebens verpasst haben.Clemens Meyer, geboren 1977 in Halle, lebt als freier Schriftsteller in Leipzig. Nach dem Abitur arbeitete er als Bauhelfer, Möbelträger und Wachmann. Von 1998 bis 2003 studierte er am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Aufsehen erregte er schon mit seinem Debütroman ?Als wir träumten? (2006), für den er mit dem Rheingau-Literatur-Preis, dem Märkischen Stipendium für Literatur, dem Förderpreis zum Lessing-Preis sowie dem Mara-Cassens-Preis ausgezeichnet wurde. 2008 erhielt er für »Die Nacht, die Lichter« den Preis der Leipziger Buchmesse. Kartenreservierung: 0381-4925581 oder info@literaturhaus-rostock.de
Termin: Mittwoch, 28.05.2008
Ort: Literaturhaus Rostock, Kuhtor, Ernst-Barlach-Str. 5, 18055 Rostock
Beginn: 20.15 Uhr
Eintritt: 6,00 Euro, ermäßigt 4,00 Euro (Studierende, Schüler)
25. Mai 2008 | 10:30 Literarischer Spaziergang durch Rostock
?Auf den Spuren der Familie Mann?[mehr]
Das Literaturhaus Rostock lädt zu einem ersten Literarischen Spaziergang in diesem Jahr mit Gerhard Weber. Der Rostocker Fotograf Gerhard Weber hat neben seiner Leidenschaft für die Fotografie ein besonderes Interesse für die Schriftstellerfamilie Mann. Nicht nur die Kunst und Literatur der Manns haben es ihm angetan, in seiner Freizeit geht er auf die Spurensuche. Seine Lieblingsraritäten bewahrt Gerhard Weber in einer kleinen Sammlung auf: Fotografien von Thomas Mann aus dem Jahre 1955 oder auch eine besondere Ausgabe mit Signatur des großen deutschen Schriftstellers. Heute noch zeugen die ?Mannschen Fenster? in der Marienkirche von einer einflussreichen Rostocker Kaufmannsfamilie. Aus der Perspektive eines Fans, aber auch eines Forschers, berichtet Gerhard Weber bei einem Literarischen Spaziergang von Zeugnissen der Familie Mann in Rostock. Dabei kommt Erstaunliches zutage.Anmeldung unter: 0381-4925581 oder info@literaturhaus-rostock.de
Treffpunkt: Literaturhaus Rostock (Kuhtor)
Termin: Sonntag, 25.5.2008
Beginn: 10.30 Uhr
Teilnahmebeitrag: 5 ?
22. Mai 2008 | 20:15 Patrick K. Addai ?Worte sind schön, aber Hühner legen Eier?
Lesung, Musik & Gespräch[mehr]
Als Kulturbotschafter der Welthungerhilfe erzählt der Schriftsteller Patrick K. Addai mit großer Ausdruckskraft und Dynamik Geschichten aus seiner Heimat. Er liest nicht nur Geschichten über afrikanische Tradition, Kultur und Lebensweisheiten vor, er stellt sie auch mit allen, ihm zur Verfügung stehenden Mittel, dar. Mit rhythmischer Trommelmusik, Tanz, Gesang und Schauspiel wird er im Literaturhaus Rostock sein neues Buch ?Worte sind schön, aber Hühner legen Eier? auf besonders lebendige, unterhaltsame Weise präsentieren. Das Buch zeigt eine andere Perspektive auf die unbekannte Welt Afrikas. In den afrikanischen Geschichten geht es um neue Sprichwörter aus Westafrika, um den Ahnenkult, Voodoo und Schwarze Magie, um Polygamie und das mutterorientierte Wertesystem der Aschanti in Ghana. Patrick K. Addai studierte an der Universität Wien und Salzburg Kulturmanagement und Soziologie. Neben seinem Studium arbeitete er als Schauspieler in Kinder- und Erwachsenentheatern in Linz und Wien. Sein Buch ?Das Schnarchen der Ungeheuer? wurde in Österreich mit dem Andersen-Buchpreis ausgezeichnet. Patrick K. Addai engagiert sich neben seinen Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche als Kulturbotschafter für die Welthungerhilfe. Neben anderen Literaturpreisen erhielt er 2006 in Bonn den Adler Award als bester afrikanischer Schriftsteller Europas. Kartenreservierung: 0381-4925581 oder info@literaturhaus-rostock.deTermin: Donnerstag, 22.05.2008
Ort: Literaturhaus Rostock, Kuhtor, Ernst-Barlach-Str. 5, 18055 Rostock
Beginn: 20.15 Uhr
Eintritt: 6,00 Euro, ermäßigt 4,00 Euro (Studierende, Schüler)
22. Mai 2008 | 16:00 Dislokationen der Fachmoral ? Der Germanist Gustav Roethe zwischen Wissenschaft und Politik
112. Wissenschaftshistorisches Kolloquium des Arbeitskreises Wissenschaftsgeschichte am Literaturhaus Rostock mit dem Referent Dr. Jörg Judersleben (Gelsenkirchen)[mehr]
An ihm kam niemand so leicht vorbei: Der Germanist Karl Ludwig Gustav Roethe (1859-1926) zählte zu den mächtigsten Ordinarien des wilhelminischen Reiches und der frühen Weimarer Republik. Als Nachfolger Karl Weinholds 1902 nach Berlin berufen, drückte er alsbald der dortigen Philosophischen Fakultät, der Deutschen Commission an der Preußischen Akademie der Wissenschaften und der Goethe-Gesellschaft den Stempel seines hocheffizienten Wirkens auf. Bleibend sind Roethes Verdienste um die großbetriebliche Organisation einer philologisch ausgerichteten Germanistik, die mit der ?Bewegung zur Synthese? zunehmend in die Defensive geriet. Interessant an seinem Vorgehen ist die Ligatur von Weltbild und Methode: Populär, auch einflussreich wurde (und blieb) Roethe nicht durch seine Studien über Reinmar von Zweter oder seine Akademietätigkeit, sondern durch seine deutschkonservative, ab 1919 deutschnationale Agitation. Die Feststellung des späteren Reichskanzlers Konstantin Fehrenbach, dass Roethes Renommee als Literaturfachmann begeisterungsbereiten Auditorien die Richtigkeit seiner politisch-weltanschaulichen Diagnosen beglaubige, verweist auf die gleichbleibend legitimatorische Funktion, die der Nationalphilologie unter wechselnden politischen Rahmenbedingungen zuwuchs. Sie wirft aber zugleich die epochenunspezifische Frage auf, inwieweit sich geisteswissenschaftliche Richtungen nur dann, wenn sie grenzüberschreitende Deutungshegemonie beanspruchen, im akademischen wie auch im öffentlichen Rahmen erfolgreich positionieren und behaupten können. Termin: Donnerstag, 22.05.2008Ort: Literaturhaus Rostock, Kuhtor, Ernst-Barlach-Str. 5, 18055 Rostock
Beginn: 16.00 Uhr
Eintritt frei
21. Mai 2008 | 20:00 Sonja Voß-Scharfenberg ?Die Matinee?
Lesung im Rahmen der VHS-Tagung "Mütter zwischen Stühlen"[mehr]
Das Thema ?Mütter? beschäftigt inzwischen die Tageszeitungen und das Fernsehen. Berichte über Kindsmorde haben die Qualität von Sensationen. Filme und Romane machen Mütter zu Hauptfiguren. Die Politik sucht Wege, Mutterschaft und Berufstätigkeit zu integrieren. Das Leben von Müttern ist heute vielfältiger und undurchsichtiger als vor ein paar Jahrzehnten. Die Schweriner Schriftstellerin Sonja Voß-Scharfenberg stellt im Literaturhaus Rostock Auszüge aus ihrem unveröffentlichten Roman-Manuskript ?Die Matinee? vor und beschreibt damit den kulturgeschichtlichen Wandel der Mütter-Rolle. Die Ich-Erzählerin nimmt ihren 50. Geburtstag zum Anlass, ihre Lebensgeschichte zu rekapitulieren. Sie reflektiert ihre Rolle als Mutter ? als ?schlechte Mutter? ? mit dem Gewissenskonflikt, ihrer Karriere als Künstlerin mehr Aufmerksamkeit gewidmet zu haben, als ihren Kindern. Sie prüft ihre eigene Mütterlichkeit und vergegenwärtigt sich ihrer Familiengeschichte. Sonja Voß-Scharfenberg entwirft in ihrem Roman ein Panorama der Mütter-Rollen des 20. Jahrhunderts. Sonja Voß-Scharfenberg, Jahrgang 1957, ist gebürtige Schwerinerin. Sie ist Wirtschaftskauffrau und freie Autorin und lebt und arbeitet in Schwerin. 1981-1984 studierte sie am Institut für Literatur ?Johannes R. Becher? in Leipzig. 1990 erschien ihr Erzählband ?Gegenwind?. Im gleichen Jahr erhielt die Autorin den Anna-Seghers-Preis der Akademie der Künste. 1994 ?Neue Farm der alten Tiere. Ein Märchen??, 2004 veröffentlichte sie ihre Geschichten aus Mecklenburg unter dem Titel ?Im Gelben? in der Reihe Bibliothek Mecklenburg-Vorpommern. Eine gemeinsame Veranstaltung von: Volkshochschulverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. und Literaturhaus Rostock Kartenreservierung:0381-4925581 oder info@literaturhaus-rostock.de
Termin: Mittwoch, 21.05.2008
Ort: Literaturhaus Rostock, Kuhtor, Ernst-Barlach-Str. 5, 18055 Rostock
Beginn: 20.00 Uhr
Eintritt: 6,00 Euro, ermäßigt 4,00 Euro (Studierende, Schüler, Teilnehmer der gleichnamigen Tagung)